Final Flash – Homeless

Indie RockRock, VÖ: Mai 2010

Die Küsten von Australien wurden Ende letzten Jahres noch mit der Anwesenheit von Final Flash beglückt, präsentierten dort Ihre neuen Songs und auf dem Weg zurück in die Heimat nach Montreal, Kanada, stellten Sie noch eben Ihr neues Album ‚ Homeless ‚ fertig. Das Debüt ist eine wahre psychedelische Folk-Explosion, welches samt der Band die Musikindustrie und Medien gleichermaßen verzückte. Auch Ihre Tour durch China und Japan, mit Besuchen bei einigen asiatischen Festivals, erweiterte den Radius Ihrer Bekanntheit nicht unwesentlich. Es ist immer schön auf der ganzen Welt Freunde und Fans zu haben, doch kann es wohl manchmal auch recht heimatlos erscheinen. Womöglich nannten Final Flash auch deshalb Ihr Album ‚ Homeless ‚, welches nun Ende August 2011 in Deutschland, Österreich und der Schweiz erscheinen wird. Produziert und aufgenommen wurde das Debüt von Jace Lasek (Besnard Lakes) im Oktober des letzten Jahres. Der Opener ‚ Chosen Generation ‚ verdeutlicht dabei recht gut die ausgewogene und homogene Gitarren-bestimmende Sammlung aus 10 Tracks. Zugleich dürfte der Titel eine offensichtliche Anspielung auf die Classic-Rock Einflüsse der Band sein.

Das Harmonika-Solo am Ende der 4 Minuten ist nur ein kleiner Vorgeschmack der musikalischen Vielfalt auf ‚ Homeless ‚. Dennoch verwirrt das Album im weiteren Verlauf. Denn trotz seiner starken, regelmäßigen Beats und den gelegentlichen Einsatz der Sitar, sind die meisten Songs zwanglose melancholische Angelegenheiten. Dementsprechend nett anzuhören und obwohl die Band aus Quebec stammt, fehlt es hier an den dortigen bekannten volkstümlichen Rhythmen und der idiomatischen Sprache – wie man es eigentlich von Musikern aus dieser Provinz erwarten könnte. Stattdessen erinnern die Texte und Klänge an eine Garage-Band aus wohlhabenden Vorstadt Gemeinschaften. Aber das sollte nicht als Kritik verstanden werden. Final Flash geben sich Mühe, verzichten auf gleiche Songstrukturen und Rhythmen, blicken immer mal wieder in die verschiedenen Genres und Stile, während die Band kreativ und einprägsam diese schlussendlich zum Besten gibt. Eine weitere Stärke des Albums sind die einfachen und eingängigen Hooks. Ich kann es mir sehr gut vorstellen wie zu den Strophen, „And we won’t go back/and we won’t go back/when the day turns black/when the day turns black”, die Menschen diese vor der Bühne lauthals mitsingen.

Es mag nicht die zwingenden Höhepunkte beinhalten und auch textlich singen Final Flash nur über alltägliches, doch insgesamt bleibt ‚ Homeless ‚ ein überzeugendes Debüt, welches sich direkt aus Montreal neben anderen Größen wie Leonard Cohen, Godspeed You!, Black Emperor und Arcade Fire positionieren kann.

7.4