Biffy Clyro – Only Revolutions

Rock, VÖ: November 2009

Sie heißen Simon Neil, James Johnston, Ben Johnston und begannen Ihre Karriere mit der EP ‚ thekidswhopoptodaywillrocktomorrow ‚ auf dem Label Electric Honey Records. Das war im Jahr 2000. Seitdem veröffentlichen Biffy Clyro in regelmäßigen Abständen Ihre Alben und lassen Ihr neuestes Werk ‚ Only Revolutions ‚ auf 14th Floor Records folgen. Wie bei den meisten Bands dieser Art, dauerte es auch bei dem Trio aus Glasgow einige Anläufe um sich in der einschlägigen Rocklandschaft zu etablieren. Doch spätestens nach den beiden umjubelten Nächten in Wembley, gehören Neil Simon und die beiden Johnston Zwillinge offiziell zu den Big Deals in England. Und da ist es äußerst passend, mit ‚ Only Revolution ‚ eine Platte vorzulegen die diesen Eindruck noch verstärken wird. Nach über 250.000 verkauften Einheiten 2007 ging man wieder zum ehemaligen Produzenten Garth Richardson zurück mit dem Endergebnis, eine große, polierte Platte mit reichlich Material für die oberen Chartplatzierungen aufgenommen zu haben.

Aber auch die Biffy Fans der ersten Stunde werden mit einer ungestümen Rauigkeit die Vertrautheit spüren. ‚ Bubbles ‚, mit dem notorischen Selbermacher Josh Homme, funkelt in seiner schroffen Präzision. Die Melodien sind kurze und rasante Hackenschläge mit einem ständigen Drang nach Vorne. Biffy Clyro schauen auch dieses Mal nicht zurück und es wird wieder mal deutlich, die Reise wird auch mit ‚ Only Revolution ‚ noch lange nicht das Ende erreicht haben. Es muss jedoch gesagt werden, hier eine Band zu finden, die es sich nach neun Jahren einfach leisten kann, Musik nach Ihren persönlichen Bedürfnissen zu erstellen. Sie haben Fans auf der ganzen Welt verstreut, die sich Ihre Platten mittlerweile blind kaufen. Mit diesem Maß an Erfolg löst sich mit Sicherheit auch bei Biffy Clyro irgendwo ein kleines Druckventil, wenngleich der Fortschritt zu Ihrem letzten Album mehr in der ausgeprägteren Entwicklung zu finden ist. So mussten leider auch die herzzerreißenden Rock-Momente aus Ihrem Debüt ‚ Blackened Sky ‚ entgültig der Schere weichen.

Dafür verzichten die Schotten auch weiterhin auf die Volksmusik Folk. Das ist gut, das ist lobenswert und im Wesentlichen eine ganz natürliche Entwicklung von Biffy, die besonders bei Ihren Liveauftritten für reichlich neue Abwechslung sorgen. Verpackte Bilder in heftiger Atmosphäre, grandios geschmückte Metal-Riffs und skurrile lyrische Themen sind das Hauptaugenmerk. Und so ist am Ende das einzig Falsche an dem fünften Werk, der gewählte Albumtitel ‚ Only Revolution ‚. Denn die oftmals beschriebene Entwicklung erweist sich hier als nützlicher Tatbestand und viel weniger als Revolution.

7.5