Radkey – Dark Black Makeup

Indie RockRock, VÖ: August 2015

Für Radkey ist die Veröffentlichung Ihres Debüts das Resultat jahrelanger harter Tourneen, absolute Entschlossenheit sich als Songwriter zu verbessern und der unerschütterliche Glaube an die eigene Stärke. Radkey sind die drei Brüder Dee, 22 (Gesang, Gitarre), Isaiah, 20 (Bass, Gesang) und Solomon, 18 (Schlagzeug). Ja diese drei Herrschaften sind trotz Ihres jungen Alters schon verdammt selbstsicher. Es gibt auf dem Debüt keine Unordnung. »Dark Black Makeup« ist ein prahlerisches Gesamtkunstwerk aus Robustheit und Erhabenheit im Gewand des gemeinsten Punk-Rock. Das eröffnende Titelstück ist eine Kombination aus galoppierenden Powerchords und blutrünstigen Metaphoriken.

Direkt im Anschluss folgt pumpende Konventionalität, bevor Schlagzeuger Solomon die Midtempo-Beats explodieren lässt. Radkey profitieren (vielleicht auch durch die Tatsache, zu Hause unterrichtet worden zu sein) von Ihren jungen Jahren und dem eingebauten Widerstand gegen musikalische Trends. Erster unübertreffliche Höhepunkt ist zweifelsohne das geniale Gitarrensoli im Stück »Love Spills«, aber auch das an Dance-Beats angelehnte »Parade It« überzeugt auf gesamter Linie. Aber suchen wir mal nach einer Schwachstelle im System. Gibt es die überhaupt? Ja. Doch ist diese wahrlich schwer auszumachen. Man könnte an dieser Stelle »Hunger Pain« auf die Finger klopfen. Böse Ballade, du dummes Klischee. Ansonsten drehen Radkey besonders gegen Ende der zweiten Hälfte mächtig auf.

Da gäbe das storisch marschierende »Sank«, das mitgröhlende »Song Of Solomon«, oder das wütende »Glore«. Ross Orton (Arctic Monkeys, the Fall, M.I.A.) hat als Produzent gute Arbeit geleistet. Die rohe Gewalt so mancher früheren Songs wurde erhalten, mit druckvollen Bässen stabilisiert und im Gesamten wurde den Tracks mehr Volumen verpasst. »Dark Black Makeup« ist das aufhorchende Statement einer noch verdammt jungen Band, die noch vieles erreichen wird.

7.0