Basia Bulat – Heart of My Own

AmericanaFolk, VÖ: Januar 2010
Das Debüt von BASIA BULAT war einladend unterhaltsam, aber einige ihrer Ideen schienen zeitweise fast unausgegoren, als hätten wir nur die Hälfte des Liedes gehört. Bei HEART OF MY OWN ist der Schwerpunkt deutlich zu erkennen und es ist dadurch viel zugänglicher und einfacher zu genießen.

Das zweite Album „Heart of My Own“ wurde während eines kurzen Besuchs im Yukon-Territorium geschrieben und springt von spärlichem, intimem Folk zu üppigem Americana, wobei jedes Lied Bilder der markanten subarktischen Geographie heraufbeschwört, die es inspiriert hat. Basia Bulat war praktisch unbekannt, als sie 2007 ihr Debütalbum veröffentlichte, und dieses Nachfolgealbum (veröffentlicht nach zwei Jahren intensiver Tournee) zeigt sie als selbstbewusstere, weltoffene Songwriterin. Aber während Bulat’s Vielseitigkeit ein Verkaufsargument ist, ist es ihre seltene, außergewöhnliche Stimme, die sie zu einer Neuentdeckung in der notorisch muffigen Folk-Pop-Tonne macht. 

Anmutig und strahlend, selbstbewusst, aber zugänglich, ist ihre Stimme das klangliche Äquivalent der perfekten Party-Gastgeberin, die jeden Gast nicht nur willkommen heißt, sondern auch sicherstellt, dass er die wichtigste Person im Raum ist. „Oh oh oh, I’ve done myself in“, klagt sie in „Sugar and Spice“, der die selbstauslöschende Natur der Liebe nachzeichnet. Und es scheint, als würde sie ihr Geheimnis nur mit uns teilen. Das eröffnende Stück „Go On“ beginnt mit staubigen Akustikgitarrenakkorden, die sich in einen keltisch angehauchten Wirbel zerlegen. „Run“ und „Heart of My Own“ sind feierlichere Angelegenheiten, bei denen Bulat über ihre grob angeschlagene Autoharfe nachdenkt. 

Streicher und Blechbläser verleihen vielen der ansonsten nachdenklichen und trostlosen Akustiknummern des Albums Emotionen. „If Only You“ und „Walk You Down“ sind flotte, ausgelassene Songs, die im Widerspruch zu dem Bedauern und der Unsicherheit stehen, die in den Texten lauern. Und bei „Once More, For the Dollhouse“ klingt Bulat wie eine Honky-Tonk-Sängerin. Diejenigen, die sich zu ihrem Debüt hingezogen fühlten, werden eine ähnliche Anziehungskraft auf dieses Album verspüren, das im Wesentlichen den Sound von „Oh, My Darling“ mit etwas mehr Selbstvertrauen wiedergibt.

7.0