TOY – Toy

Indie Rock, VÖ: Januar 2012

Ganz herrlich lassen sich die ersten Klänge aus dem Eröffnungsstück ‚ Colours Running Out ‚ über eine 5.1 Soundanlage hören. Es huschen die Töne vorbei an den Ohren, jagen durch die Boxen und es dauert gar nicht lange, da stürtzt man selbst dort hinein um diesen wunderbaren Sound nur irgendwie einzufangen. Gemacht wird er von TOY, einer Gruppe bestehend aus Tom Dougall (Gesang, Gitarre), Dominic O’Dair (Gitarre), Maxim Barron (bass, Gesang), Alejandra Diez (synths, modulations) und Charlie Salvidge (Schlagzeug, Gesang) aus Großbritannien. Ihre 12 Songs auf dem selbstbetitelten Debütalbum wurden im Frühling diesen Jahres zusammen mit Dan Carey (Hot Chip, The Kills) in London aufgenommen und bestehen im Wesentlichen aus Elementen des Post Rock, Punk oder Psychedelic Rock.

Im zweiten Stück ‚ Reasons Why ‚ durchziehen wundervolle Geigen-Arrangements die düsteren Verwünschungen, während ‚ Dead & Gone ‚ in der halluzinogenen Verträumtheit groovender Beats versinkt. ‚ Lose My Way ‚ verbindet himmlische Melodien mit Engelschöre, nur um kurz darauf mit ‚ Drifting Deeper ‚ erneut in den florierenden Untergrund zu steigen. Nur dieses Mal ist es ein psychedelischer Trip, angstvoll und klaustrophobisch die drückende Atmosphäre bis zum erlösenden Schlussakt, in dem die vibrierenden und zermürbenden Klänge plötzlich aufreißen und sich diese in eine epische Instrumental-Nummer verwandeln. ‚ Motoring ‚ könnte dagegen mit seinen klappernden Rhythmen mühelos mehrere Stunden überbrücken. Doch grundlegend verbringen TOY Ihre Zeit damit, auftrumpfende Harmonien in ein dichtes Korsett zu zwängen und daraus eine blickdichte Produktion zu basteln.

‚ Make It Mine ‚ ist dann hierbei der erste schwächere Track auf dem Debütalbum, ‚ Omni ‚ ist kurz darauf lediglich ein uninspierendes Interlude und so freut man sich auf die letzten beiden Tracks, ‚ Walk Up To Me ‚ mit seinen Wiegenlied-ähnlichen Melodien und ‚ Kopte ‚ als berauschender Galoppritt über neun Minuten Spielzeit sorgen für den passenden Schluss einer konstrastreichen und konventionellen Reise in den Kleiderschrank verstorbener Bands, die nun mit Ihren hängenden Skeletten ordentlich durchgemischt wurden.

6.2