Tina Dico – Where Do You Go To Disappear?

Pop, VÖ: Oktober 2012

Das vierte Studioalbum ‚ Where Do You Go To Disappear? ‚ vo Tina Dico entstand mit ihrem musikalischen Freund Helgi Jonsson in der neuen Heimat Island. „Als ich hierher kam, fürchtete ich mich ein bisschen vor den Auswirkungen von Island auf meine Musik“, erinnert Tina Dico. „Es war verrückten Umständen geschuldet, mich  überhaupt hier niederzulassen. Zumal ich in Island ein Alltagsleben führe, das anders ist, als ich es jemals erwartet hatte. Es ist unglaublich ruhig, gleichzeitig sehr aufregend und überraschend wenig beängstigend. Die Natur ist nämlich nie leise, wenn man sie wahrnehmen will.“ Und in gewisserweise haben sich diese äußeren Umstände auch in die neuen Songs eingearbeitet – wenngleich es trotzdem kein ätherisches, oder naturverbundenes Album geworden ist.

Und auch wenn die Texte einmal mehr mit Ihren tiefgründigen Themen überzeugen, so lieblos ist manchmal die musikalische Untermalung ausgefallen. Es plätschern die eindimensionalen Beats über flache Soundlandschaften und gelegentlich hat man auch das Gefühl, die einzelnen Passagen bereits an früherer Stelle gehört zu haben. Aber was die Musik nicht erreichen kann, dass übermalt eine Tina Dico mit unbeschwerter Leichtigkeit in der ernsten Stimme, glänzt mit Ihrer differenzierten und charakteristischen Ausdrucksweise und in Verbindung mit den ansonsten gut produzierten Arrangements entstehen plötzlich, wie zum Beispiel in den Songs ‚ Point Of No Return ‚ oder auch ‚ True North ‚, atemberaubende und epische Bilder vor unserem geistigen Auge. Wir spüren tiefe Zuversicht zwischen dem hymnischen Chorusgesang und den anschließenden Klaviertupfern in ‚ Tip Of The Iceberg ‚.

Schlussendlich wird man als Anhänger dennoch auf nichts verzichten müssen, wenn die dänische Singer/Songwriterin mit dem fünften Album eine Fortsetzung und einen Neubeginn zugleich versucht.

7.0