Gelegentlich deutet ONLY BY THE NIGHT darauf hin, dass die KINGS OF LEON eine faszinierendere und charaktervollere Band sein könnten, wenn sie wollten, aber vielleicht wollen sie es nicht.
Anfang des Jahres bestätigte Frontmann und Sänger Caleb Followill das Gerücht das bereits eine neue Platte der Kings of Leon in Arbeit sei. Die Aufnahmen dazu begannen im Februar 2008, direkt nach Beendigung Ihrer Tour. Erste Tracks ließen sich im Juni auf YouTube blicken und hinterließen einen bleibenden Eindruck. Darunter auch die erste Singleauskopplung „Sex On Fire“ das, wie Jared in einem Interview meinte, „…ready to tackle their southern roots…again.“ gehen soll und es damit durchaus auf den Punkt bringt. Nun ist Ihr viertes Werk „Only By The Night“ auf ganzer Länge betrachtet jedoch ein weiterer Schritt des Reifungsprozesses der Followill Brüder, der mit „Because of the Times“ seine Entstehung fand. Die Songs wirken erwachsener, reifer und nicht mehr so verspielt, der Sturm und die Hau-drauf-Manier aus den ersten beiden Platten sind nur noch schwache Schatten Ihrer selbst, die hier leider nichts mehr zu suchen haben.
Zum zweiten Mal lassen die Kings of Leon nun einen schnellen zweiten Wurf auf die Öffentlichkeit los, dass wie zu Zeiten von „Aha Shake Heartbreak“ gerade mal einen halb Jahre nach Ihrem Debüt seinen Weg in die Plattenläden fand. Verwunderlich ist es nicht, dass sowohl Ihre ersten wie auch Ihre letzten beiden Alben sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Grob geschätzt dürfte demnach mit dem fünften Werk eine weitere Veränderung folgen. Doch bis es soweit ist kann man sich mit „Only By The Night“ zumindest eine Weile die Zeit vertreiben. „Closer“ beginnt ungewöhnlich verstörend für einen Kings of Leon Auftakt, wird aber ohne Umschweife durch seinen Nachfolger „Crawl“ rustikal weggeschoben. Quietschende und hydraulisch verzerrte Gitarren tun Ihr übriges. Danach folgt mit „Sex On Fire“ das dritte Stück und Kings of Leon´s vierte Platte hat Ihren Höhepunkt bereits nach sieben Minuten erreicht. Was danach folgt ist zwar alles grundsolide im Aufbau, da gibt es nichts zu rütteln, aber leider langweilt das Ganze auch über weite Strecken und lässt den Hörer öfters, wie zum Beispiel bei „Manhatten“ und „Revelry“ gedanklich ins Nirvana abschweifen.
Wer „Because of the Times“ mochte wird mit der neuen Platte voll auf seine Kosten kommen. Ruhige Songs bilden die einnehmende Mehrheit und lassen kaum Spielraum für Befreiungsschläge der etwas rockigeren Art. Insgesamt bleibt, wenn man die Kings of Leon seit „Because of the Times“ kennt, mehr oder weniger alles beim alten. Für alle anderen gilt es als weiterer Rückschlag in Richtung bravem Rockzirkus, der den Platz für hemmungsloses ausflippen diesmal gnadenlos in seine Schranken weißt.
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