The Amplifetes – The Amplifetes

ElectronicPopSynth Pop, VÖ: September 2010

Man kennt diese Kombination unter dem Namen The Amplifetes nicht zusammen, jedoch getrennt in Ihre vier Einzelteile: Kopf von diesem Quartett ist Henrik Jonback. Und dieser schrieb bereits mit seinen Landsleuten Bloodshy & Avant den Hit ‚ Toxic ‚ für Britney Spears. The Amplifetes geben damit den Ton vor und feuern mit Ihrem namenlosen Debüt eine Welle lässiger Tanztauglichkeit in wabbernden Beats durch die Gegend. Im Gesamten gesehen ist die erste Platte ein Versuch, alle Lieblings-Musikstile und Einflüsse der Band in einen kleinen Schneeball zu verpacken und diesen mit einem Helikopter aus luftigen Höhen auf die Erde zu schmeißen. Das aufplatzende Ergebnis führt schlussendlich zu zwölf neuen Songs, die erstmal unten angekommen, individuell neues Aufbauen und alte Geschichte mit frischen Elementen sinnvoll bereichern.

Ein Vorhaben das auf den ersten Blick tadelos funktioniert. Piepsen im zweiten Track ‚ It’s My Life ‚ noch Synthesizer hilflos nach der eigenen Mutter, folgt mit ‚ Whizz Kid ‚ der erwachsene Schritt in eine neue Welt, die aber bei genauerer Betrachtung doch deutlich an das gezeichnete Universum von den Gorillaz erinnert. Schön anzuhören bleibt es trotzdem. Auch ist die eingebrachte Erfahrung klarer Vorteil von The Amplifetes, Arbeiten für Kelis, Madonna, Grandmaster Flash und Peter, Björn And John sind nicht spurlos an dem Quartett vorübergezogen. Und seit ABBA ist auch das Eis in den 1970er Jahren gebrochen, Musik wie diese salonfähig über die Meere zu transportieren. Schweden wurde wahrgenommen, Schweden wird seitdem geschätzt und Schweden glänzt besonders in den letzten Jahren mit einer florierenden Musikkultur.

Während dieser Worte rotiert weiterhin das Debütalbum. Leider ohne nennenswerte Vorkommnisse, wenngleich die arrogante Lässigkeit in den Songs ziemlich hartnäckig an unserem Gehör kleben bleibt. Als Fazit ist die gleichnamige Platte in jedem Fall einen Durchlauf wert. Die Pop-Melodien schrammen fast durchgehend an eine Genialität heran, die manchmal die Grenze zwischen Glamour, Style und Trash ohne Probleme verwischen kann. The Amplifetes müssen sich mit Ihrer eigenen Platte nun auch nicht mehr hinter den internationalen Popgrößen verstecken und veröffentlichten eine kurzweilige Reise durch Elektronik und Pop inmitten einer anschmiegsamen Kälte.

7.6