Simian Ghost – The Veil

Indie PopIndie Rock, VÖ: April 2014

Simian Ghost wandeln wie eine Art musikalisches Spektrum durch die Grauzonen der alternativen Pop-Musik. Sie bieten uns scharfe Nuancen und angenehme Tiefen, die mit sofortiger Wirkung und müheloser Leichtigkeit die bittersüßen Köstlichkeiten einfacher Pop-Musik vermengen und um dies zu veranschaulichen, ist das neue Album ‚ The Veil ‚ für eine Pop-Platte ziemlich lang – 18 Songs ergötzen sich auf einer Spielzeit von über 60 Minuten. Es wäre nun eine Schande, wenn das einige Zuhörer abschrecken würde, denn ‚ The Veil ‚ hat einiges anzubieten. Simian Ghost begann als Solo-Projekt des schwedischen Musikers Sebastian Arnström, aber nach der Veröffentlichung seines Debüts ‚ Infinite Traffic Everywhere ‚ wollte der Mann zurück auf die Bühnen und holte sich als Verstärkung dafür seinen Bruder Erik Kling und dessen Freund Mathias Zachrisson.

Seitdem sind zwei Alben erschienen, die Medien vergleichen Simian Ghost zuweilen mit den Beach Boys und natürlich gab es auch einige Auszeichnungen. „It’s super fun to be acknowledged for our work, but it is also kind of hard to grasp. You know, were not famous!“ So die Worte von Sebastian, der im Anschluss doch zugeben muss: „The thing is that for me, personally, it is easier to take in negative criticism than it is to listen to positive feedback so… Well, at least there’s no risk for hubris.“ Doch diese Dinge liegen in anderen Händen und zumindest hier bei uns gibt es keinen Anlass zu großer Kritik an den neuen Songs. ‚ A Million Shining Colours ‚ erinnert uns an Buddy Holly, in ‚ August Sun ‚ haust unter der Oberfläche ein freundlich gesinnter Downbeat, darüber der bittersüße Pop und im Gesamten ist es ein wunderbares Beispiel dafür, wie der subtile Bass und die funkelnden Synths die luftige Kulisse darüber mit Ihrer Anwesenheit festigen und so eine perfekte Basis für den sommerlichen Gitarren-Pop kreieren.

Bei ‚ Hidden In Your Leaves ‚ wird uns dagegen ein Ort gezeigt, wo Fantasie und Realität in einem Moment der Intimität kollidieren („And your hair flows over my back/into my dreams.”), dazu gibt es Fleet Foxes-ähnliche Harmonien, während wir in ‚ I Will Speak Until I’m Done ‚ schimmernden Shoegaze-Pop erleben dürfen. Langweile gibt es eigentlich kaum welche im neuen Album von Simian Ghost, nur erfüllende Erfahrungen und aufrichtige Momente der Hoffnung. Empfehlenswert.

7.1