Rose City Band – Sol y Sombra

Kategorie: Albums, Country, Rock

KLANGSTART: Februar 2025

Durch eine feine Balance aus Düsterkeit und Heiterkeit, aus subtilen Entwicklungen und vertrauten Klängen sorgt SOL Y SOMBRA der ROSE CITY BAND für ein ganzheitlich freudiges Erlebnis, das sowohl in der Sonne als auch im Schatten Trost findet.

Die Entwicklung von Ripley Johnson’s Rose City Band verlief subtil, aber stetig. Seit der mysteriösen, halbanonymen, selbstbetitelten Veröffentlichung des Projekts im Jahr 2019 sind regelmäßig neue Alben erschienen, jedes davon mit einem neuen Blickwinkel auf den ursprünglichen Funken: abgehobene Americana-Songs irgendwo zwischen staubigem, einsamem Country und ausuferndem psychedelischem Roots-Rock. Ihr fünftes Album, „Sol y Sombra“, erscheint, nachdem Johnson seine Studiokreationen in eine kraftvolle Live-Show umgesetzt hat, und es fängt die bislang detailreichste aufgenommene Version der Rose City Band ein.

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Beim ersten Anhören klingt „Sol Y Sombra“ wie ein weiterer Arbeitstag der Rose City Band. Wolkenartige Gesänge kaskadieren um twangige Psychedelia, aber erst wenn man diesen Songs seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt, wird die Veränderung in der Band deutlich. Ihre Tempi sind langsamer geworden, ihre Arrangements basieren weniger auf ätherischen Melodien und sind mehr im poetischen Songwriting verwurzelt; diese Songs haben ein neues Gefühl von Mehrheit. Anstatt sich an eine bestimmte Formel zu halten, ließ die Rose City Band ihre Emotionen diese Songs treiben, was „Sol Y Sombra“ zu einem verletzlicheren Ausflug macht als andere Veröffentlichungen.

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Ein Großteil von „Sol Y Sombra“ schwirrt über der Oberfläche wie eine Libelle, die über Wasser gleitet. Das sanfte „Lights All the Way“ fängt die warmen Töne von Luna aus der Rendezvous-Ära mit kristallklarer Gitarrenarbeit ein, die Zurückhaltung zeigt, selbst wenn sie ein beeindruckendes Gitarrensolo präsentiert. Vor allem dank Walker’s Pedal-Steel-Gitarre scheint sich die Musik der Rose City Band trotz ihres unbeschwerten Stils immer weiterzuentwickeln. „Sol Y Sombra“ bietet viele Songs, die sich am besten für unterwegs eignen. Die Art und Weise, wie „Evergreen“ eine Zeitlupenfahrt durch den Wald dokumentiert, steht im Kontrast zu Stücken, die sich in gleichmäßigem Tempo über die Autobahn bewegen, wie „Open Roads“, „Radio Song“ und „Wheels“. 

Ähnlich wie Beck’s „Sea Change“ beweist die Gruppe, dass Musik in Bewegung nicht ohne Atmosphäre auskommen muss. Wie der Albumtitel und das Cover andeuten, spielt die Wüste eine wichtige Rolle in der Symbolik und Gesamtbedeutung der Platte. Auf den ersten paar Runden scheinen die Songs und Ideen hier nicht allzu weit von dem Weg abzuweichen, den frühere Alben der Rose City Band eingeschlagen haben, aber die gesteigerte Produktion und die Abstecher in bisher unbefahrene Stile tragen langsam dazu bei, dass dieses Kapitel sowohl eine Fortsetzung als auch eine sanfte Erweiterung von Johnson’s verdrehter, wunderschöner und fortdauernder Vision von Country-Musik im Weltraumzeitalter ist.

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Das Cover zeigt eine farbenfrohe Western-Illustration mit Wüste, Kakteen, einem Sonnenuntergang und einem Cowboy mit Gitarre – ein stilisierter Mix aus Vintage und Psychedelia, der die Stimmung des Albums perfekt einfängt.