Lily Allen – Alright, Still

Pop, VÖ: Juli 2006

Die Erfolgsgeschichte der Lily Allen fand Ihren Anfang auf der Plattform MySpace. Ähnlich wie bei den Arctic Monkeys konnte die junge Britin eine unglaublich hohe Hörerschaft auf Ihre Seite ziehen, bevor eine Single, EP oder Ähnliches den Weg über reguläre Vertiebswege in den Handel gelangen konnte. Während Allen bewusst Ihre Demo Versionen auf Ihre MySpace Seite stellte, geschah es bei den Arctic Monkeys durch Ihre Fans. Nach den ersten erfolgreich absolvierten Gigs entschied man sich eine Demo CD aufzunehmen und verteilte diese anschließend am Ende der Live Auftritte. Es war nur eine limitierte Stückzahl, dennoch fand Sie in Windeseile den Weg vom heimischen PC ins Internet und wurde dort zu einem echten Dauerbrenner. „We were on the news and radio about how MySpace has helped us. But that´s just the perfect example of someone who doesn´t know what the fuck they´re talking about. We actually had no idea what it was.“ Lily Allen wusste dagegen sehr genau was hier geschah. Eine unglaubliche Besucherzahl verschlang Tag für Tag Ihre Songs und alleine, die auf 500 Exemplare limitierte Vinyl Single ‚ LDN ‚, erreichte bei Ebay utopische Preise von 40 Pfund. Mit überwiegendem Einfluss aus jamaikanischem Ska, präsentierte uns Allen eine herrliche Sommer- Mischung, wenn gleich alles eine Lüge war: „When you look with your eyes everything seems nice, But if you look twice you can see it´s all lies.“

Doch wenn interessieren solche Kleinigkeiten, wenn man doch stattdessen im warmen Gras liegt, eine leichte Sommerbrise durch die Haare weht und man den Wolken am blauen Himmel hinterher blicken kann. Eine weitere Eigenschaft, die Songs wie ‚ Smile ‚ so besonders machen, ist das Lächeln in Ihrer Stimme. Seidenweiche Strophen schlängeln sich um einen, verführerisch blitzen die kleinen Festgefahrenheit auf: „At first, wehn I see you cry/ It makes me smile.“ Aber die Rache ist süß, wenn mit den Exfreunden abgerechnet wird. Auch auf ‚ Not Big ‚ wird mit Genugtuung und einem schadenfrohen Lächeln die fehlende Größe besungen. Wohlfühlender Ska-Sound bestimmt auch die zweite Hälfte auf ‚ Allright, Still ‚. Spielerisch laufen im Hintergrund die Pop-Beats ineinander, verknüpfen das Ganze zu einer interessanten Mischung, die nur selten an Tiefgang verliert. ‚ Take What You Take ‚ und ‚ Friend Of Mine ‚ sind so Fälle, die schnell wieder vergessen werden dürfen. Als letzten Song präsentiert uns Lily Allen ein Stück, das besonders den kleineren Menschen unter uns sehr gefallen dürfte.

‚ Alfie ‚ schrieb Allen für Ihren kleinen Bruder und trifft in diesem Zusammenhang auch ausgezeichnet die Umstände, doch auf einer Platte eventuell etwas unpassend. Aber nicht nur für fröhliche Kinderlied besitzt Allen ein Händchen, auch für Coverversion. Leider nur auf der US Version enthalten, gibt es dort eine Parodie von 50 Cent und seinem Track ‚ Nan You´re A Window Shopper ‚. Außerdem ein selbst gemixtes Stück zu ‚ Smile ‚, lassen es nicht nur zu einer wesentlichen Ergänzung werden sondern auch zu einer, die überraschend viel Spaß bereit.

7.6