Kommando Elefant – Scheitern Als Show

Rock, VÖ: April 2012

Das ehemalige Duo ist zu einem Quartett gewachsen, die Gastmusiker wurden reduziert und auf Orchestrierungen wurde weitestgehend verzichtet. Das sind die ersten Fakten zum neuen Album ‚ Scheitern als Show ‚ mit elf neuen Songs, die von Alexander Nefzger und Florian Pilz produziert wurden. Kommando Elefant scheinen zu wissen, wohin die Reise gehen soll und dementsprechend entspannt erklingen die ersten Melodien zum Eröffnungsstück ‚ d.a.s.i.s.t.o.k. ‚ mit Ihren klopfenden Beats, den zuckenden Gitarren und dem vergnügten Pfeifen aus dem Hintergrund. Nach fünfundfünfzig Sekunden nehmen dann Kommando Elefant ordentlich Schwung auf und stürmen mit wehenden Synthies (von Florian Pilz) durch das thematische Scheitern. Ein roter Faden zieht sich von diesem Augenblick über die gesamte Platte, kreiert bereits mit dem zweiten Stück ‚ Sternenmarie ‚ den vorläufigen Höhepunkt und findet mit ‚ Fluchtpunkt Kairo ‚ einen plötzlich veränderten Sound vor.

Die Melodien wurden verdünnt, gewohnte Pop-Musik trifft auf akustische Melancholie und auch ‚ Ozean ‚ nimmt die schwappende Welle in seichtere Gewässer. Die Musiker aus Wien bleiben jedoch (und glücklicherweise) mit Ihrer neuen Platte äußerst widersprüchlich. „Wenn alles gesagt ist und gar nichts mehr da ist/ Und jedes neue Wort treibt uns weiter fort/ Die Illusion einer gemeinsame Zeit/ Wenn alles vorbei ist nur mehr Schweigen das bleibt“, singt Alf Peherstorfer und liefert gleich im nächsten Song ‚ Ich bin ein Arschloch ‚ die passende Begründung über diese gescheiterte Beziehung – inklusive einem richtigen Arschloch-Solo. ‚ Schöner Tag ‚ erklingt wie die besonders ungestüme Version eines Sportfreunde Stiller Tracks, während ‚ Wir sprengen Krokodile ‚ eine nette Dance-Pop Nummer geworden ist, deren Einsatz auf der Bühne besonders gut vom Publikum ankommen dürfte. Danach ist im zehnten Stück ‚ Michaelas Tanzbar ‚ ein Country-Verschnitt angesagt.

Insgesamt wird der zweite Teil von ‚ Scheitern als Show ‚ durch diese stilistischen Sprünge ziemlich zerrissen. Doch Kommando Elefant sind selbstkritisch genug und richten dabei Ihren Blick stets in die Zukunft: „wenn man einmal scheitert, wird weitergemacht, weil es muss“, so Alf Peherstorfer.

7.7