Jukebox The Ghost – Safe Travels

Indie RockRock, VÖ: Juni 2012

Jukebox The Ghost legen Wert auf ein direktes Auftreten und erinnern zugleich im Eröffnungsstück ‚ Somebody ‚ an die französische Band Phoenix und deren Songs aus dem Album ‚ Alphabetical ‚ aus dem Jahr 2004. Eine feuchtfröhliche Reise zu dem Örtchen Easy Listening. Jukebox The Ghost ringen auf Ihrem Album mit dem Erwachsenenalter, der Verantwortung und der Unzufriedenheit. „I need it, I want it“, ertönt es dazu nur trotzig und im Hintergrund schiebt sich eine druckvolle und sonnige Kulisse über diesen eingängigen Indie-Rock-Song, dem noch viele weitere folgen werden. Doch auf Ihrem dritten Album ‚ Safe Travels ‚ wollen die Herrschaften mehr und verbauen hier ebenfalls düstere Piano-Balladen und auch die Stimmbänder von Ben Thornewill und Tommy Siegel kreieren gesangliche Kräfte, deren gesamte Pracht besonders im Stück ‚ All For Love ‚ zum Ausdruck gebracht wird. „Oh, Emily, whose chorus reads “Oh, Emily, you’re a funny girl/ And I didn’t mean to break your heart/ But I’m lost in love with everyone/ And so now’s as good any/ As a place to start“, singt Thornewill und beschäftigt sich dabei weniger mit der Zukunft, als vielmehr, sehr eloquent und elegant, auf den unmittelbaren Schmerz des Verlustes.

Die Band erforscht zudem Themen des religiösen und geistigen Kampfes in ‚ Dead ‚ wenn es heißt: „We all at minimum deserve a unique exit from this world/ If you’re there, God / See to it, God / See to it”, und auch im folgenden kehren Jukebox The Ghost des Öfteren zurück: „Every little piece of heaven brings a little piece of hell”, so in ‚ Ghosts In Empty Houses ‚. Zwar gönnt sich das Quartett zum Ende der ersten Hälfte eine kreative Verschnaufpause, doch spätestens im Stück ‚ Adulthood ‚ entzücken Ihre Melodien erneut und kombinieren eingängige Rhythmen mit traurigen Klängen, deren spürbare Elastizität absolut verheerend in den Köpfen der Hörer wirkt. Jukebox The Ghost schaffen es, die Flexibilität liebevoll zu umarmen, beständig in positiven Bereichen zu agieren und erst zum Schluss des letzten Songs wird man erkennenn, wie sich die Band über die letzten Minuten tatsächlich präsentiert hat.

Der Großteil des Albums konzentriert sich auf die Vorwärtsbewegung, auf die Erfahrung und schreckt auch nicht vor unangenehmen Gegenüberstellung zurück – denn stets dabei, das eklektische und optimistische Pop-Piano. ‚ Safe Travels ‚ ist die pure Freude und so darf man wirklich gespannt darauf sein, wann wir Jukebox The Ghost endlich auch auf den deutschen Bühnen begrüßen dürfen.

7.1