Black Dice – Mr. Impossible

ElectronicExperimentalRock, VÖ: April 2012

Damit keine Verwechslungen oder böse Blicke auftauchen: Den Titel zum Eröffnungsstück ‚ Pinball Wizard ‚ haben sich Black Dice lediglich im höchsten Fall von The Who ausgeliehen. Denn ansonsten bietet das Stück inhaltlich keinerlei Verwechslungen zur Version aus dem fernen Jahr 1969. Der Ansatz ist ein ganz anderer – typisch kryptisch, präsentiert sich hier collagierter Lärm in seiner Reinform. Das experimentelle Trio aus Brooklyn leistet in den fünf Minuten ganze Arbeit. Es summt sich durch die Loops, durch die Percussions, durch den flaumigen Gitarren-Sound und durch die auftretenden mechanischen Gesänge. Schlicht und ergreifend unverwechselbar. Neun Songs kämpfen sich durch mutierte Punk-Musik, blubbernder Eiter schleppt sich im dritten Song ‚ The Jacker ‚ mit letzter Kraft hinter den aufgetürmten Elektromüll, ein kalter Orgasmus spritzt gegen Mitte des Songs zwischen unsere Augen und es benötigt schon den gesamten Mut, hier gegen die übermächtige Angst standzuhalten.

Und doch ist es psychoaktive, audio-visuelle Ästhetik, deren Oberfläche zwar wie eine nutzlose Pop-Sehenswürdigkeit erscheint, doch darunter drehen sich die Welten, verbreiten Infektionskrankheiten und bombadiert den Rock’n’Roll Geist der Neuzeit. ‚ Mr. Impossible ‚ ist die sechste Veröffentlichung und gestaltet sich im Jahr 2012 als besonders hartnäckig wenn es darum geht, den Samen im Punk-Primitivismus einzusetzen, das außerirdische Pochen des Funkadelic zu besteigen und sich dabei in diskordanter Aufsässigkeit im Stil von Royal Trux zu profilieren. ‚ Spy Vs. Spy ‚ bietet ungewohnte Momente der inneren Ruhe, während es dann bis zum letzten Stück ‚ Brunswick Sludge (Meets Front Range Tripper) ‚ ein wenig an Inspiration mangelt. Doch der Schlussakt gestaltet sich nochmals als respektloser, aggressiver und handgemachter Space-Electro-Punk, der Ästhetik lebt und die Popkultur neu konfiguriert. Untenstehend findet Ihr den Stream zum Titel ‚ Pinball Wizard ‚:

8.4