THE WANTS
Container

KLANGPROFIL: dunkel LABEL: Council Records KLANGSTART: März 2020

Ein düsterer Spritzer Interpol und Sci-Fi-Instrumentals: THE WANTS entfesseln mit CONTAINER einen spannungsgeladenen Art-Punk-Kanon voller Energie und Experimentierfreude.

Bei ihrem Debüt „Container“ kanalisieren die New Yorker The Wants ein Genre, das als dystopischer Fetisch-Club-Art-Punk bezeichnet werden könnte. Dahinter stehen freche, in Leder gekleidete Typen, die auf 12 Tracks einen dunklen, spannungsgeladenen Kanon heraufbeschwören. Wir hören einen düsteren Spritzer Interpol hier („Ape Trap“), ein Sci-Fi-Instrumental dort („Aluminium“). In gewisser Weise kann der Albumname als falsche Werbung erscheinen. Während „Container“ oberflächlich betrachtet eine Art-Pop-Platte ist, werden Elemente von Post-Punk, Synth-Pop und minimalem Techno zusammengeformt, um einen Sound mit mehreren Kanten zu erzeugen.

 

Der Album-Opener „Ramp“ ist eine Vorschau auf diese verspielten Kanten, da eine chaotische Kakophonie von Klängen den Eindruck erweckt, als würden sie zwischen Blechwänden schlagen. Währenddessen hat der Titeltrack mit seinem kurvenreichen Impulsen eine Depeche-Mode-Atmosphäre, die die Komplexität des Albums sehr unterstreicht. Obwohl die Platte über mehrere Jahre stückweise in diversen Studios aufgenommen wurde, hat sie einen sauberen, stromlinienförmigen Sound, der sofort ansprechend ist. Madison Velding-VanDam’s Gesänge sind schief und amüsant, aber mit einem zugrunde liegenden Schmerzgefühl versehen. Ebenso sind die Songs nervös und ziemlich knapp gehalten. 

Diese eng gewickelte Konstruktion gibt ihnen aber auch eine Energie, die ansteckend ist – und oft tanzbar. „Container“ ist ein kompaktes, prägnantes Paket mit sieben Songs, das eine Handvoll kakophonischer Instrumentalstücke und Zwischenspiele beinhaltet. Wie bei vielen der besten Debütalben klingen fast alle diese Songs so, als könnten sie Singles sein. Das Debüt von The Wants ist mutig, gewagt und unglaublich effektiv, während es geschickt mit viel Liebe zum Detail experimentiert.

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Verschiedene geöffnete Konservendosen mit Erbsen, Mais und Tomaten auf grauem Hintergrund



Metallische Härte, kalter Glanz, abrupte Bewegungen – der Sound dieses Albums pulsiert wie ein Flimmern aus Neonröhren und rostigen Stahlträgern. „Ramp“ schleudert einen direkt in eine beklemmende Atmosphäre, in der Beats wie Maschinen stampfen und Gitarren wie Stromschläge aufflackern. Die Songs wirken wie unter Hochspannung gebaut, kantig und nervös, mit einer Energie, die in jede Richtung explodieren könnte. Hinter den schiefen Gesängen und den knappen Strukturen liegt ein konstanter Druck, eine urbane Schwärze, die an fensterlose Clubs, vibrierende Kabelstränge und das Sirren von Stromleitungen erinnert. Nichts entgleitet hier ins Leichte – es bleibt ein Gefühl, als würde jeder Klang durch blecherne Hallräume rasen und dort seine Schatten zurücklassen.
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