Woodlands – Woodlands

Indie PopPop, VÖ: Februar 2012

Musik zum dahinschmelzen. Das bieten uns die Woodlands in Ihrem gleichnamigen Debüt. Die drei charmanten Schweden stellen es hierzulande am 26. April in die Läden und damit auch eine vielversprechende Mixtur aus Retro, Noise und Folk-Rock erster Güte. Ihr eröffnendes Stück ‚ Move Forward ‚ erbaut sich sogleich tiefenstrukturierte Soundlandschaften, der Bass kullert gemütlich über die Hügel, während die hellen Saiten der Gitarre wunderschöne Pop-Momente zaubern. Es dauert dementsprechend nicht lange bis sich ein spezielles Feeling im Körper ausbreitet und man plötzlich von einem schleppend-rockenden Blues mitgenommen wird. Nach vier Minuten Spielzeit zerfällt der Song zu feinstem Staub und lässt mit ‚ I Wanna Know ‚ ein kraftvolles und doch hochgradig eingängiges Stück durch die Boxen treiben. Die blühende Lebensfreude hinterlässt einen bleibenden Eindruck – auch weil sich unvermittelt eine Harfe in den ungetrübten Mittelpunkt schiebt.

Bis dahin scheint es, als würden die Woodlands mit traumwandlerischer Sicherheit durch den eigenen Kosmos grooven, hier und da Sternenstaub in die Ohren streuen und dann als Orkan getarnt, alles zu einer gewaltigen Supernova verzwirbeln. ‚ Lazy Days ‚ übernimmt diesen Part, während das vierte Stück ‚ Dark Clouds ‚ eine Pause zwischen schiebt und man in ‚ Housebuilding ‚ noch eine deutlichere Spur reduzierter agiert. Ganz nett, aber auch nicht mehr. Äußerst angenehm und stets wundervoll gelungen sind dagegen stets Ihre Mid-Tempo Songs mit den tragenden Basslinien und den flirrenden Gitarren-Riffs. Zum Gück gibt es auf Ihrem gleichnamigen Debüt reichlich davon. Die Platte würde übrigens in nur sieben Tagen unter dem kritischen Blick von Produzent Per Sunding (u.a. The Cardigans) in den Tambourine Studios in Malmö aufgenommen. ‚ On The Waves ‚ ist dann noch eine meditative Verinnerlichung Ihres kreativen Schaffens, bevor dann in ‚ Kids ‚ ein vorletztes Mal die schweren Bässe durch die Ohren dröhnen.

‚ Make It Through ‚ ist am Ende ähnlich druckvoll, schwer und sperrig angelegt. Es wäre wohl letztlich anstregender gewesen, hätten die Woodlands nicht Ihre bezaubernde Gitarristin und Sängerin Sara Wilson. Ihr klarer und heller Gesang glättet die Wogen, zügelt die aufbrausenden Arrangements wann immer es nötig erscheint und ist zugleich die beherrschende Kraft in all den Songs – einzig in den letzten Minuten zu ‚ Make It Through ‚ gesteht Wilson den Gitarren Ihre Freiheiten zu.

8.1