The Brendan Adams Group – Better Days

Pop, VÖ: Juni 2010

Im Moment dreht sich ja bekanntlich alles um die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Fußball, Fußball, Fußball…nicht das wir etwas dagegen hätten, doch täuscht das mittlerweile niemanden mehr über die unglücklich gewählte geographische Lage hinweg. Fehlende Reisende, leere Hotelzimmer und überteuerte Preise der FIFA lassen die Weltmeisterschaft ein wenig kühl erscheinen und das nicht nur, weil dort gerade der kalte Winter durch das Land zieht. Aber gestern hat die Südafrikanische Mannschaft ungezähmten Teamgeist bewiesen und den elf Fußballern aus Mexico einen Punkt abgerungen. Das verspricht Hoffnung und wahrt die Chance auf das Achtelfinale.

Und dieser Sieg verbreitete im ganzen Land eine gewisse Gelassenheit auf die kommenden Spiele bei dieser Weltmeisterschaft. Eine Gelassenheit (um nun mit einer schlechten Überleitung umzuschwenken) die ebenfalls Brendan Adams bestens in seine Stücke mit einfließen lässt. Er selbst stammt natürlich aus Südafrika, ist Singer.-Songwriter aus Kapstadt und veröffentlicht mit ‚ Better Days ‚ ein Album voller Hoffnung, Wärme und eingängigen Hooklines, die manchmal auch an einen gewissen Jack Johnson erinnern. Vergleiche die im gleichnamigen Opener ‚ Better Days ‚ deutlich werden, aber durchaus im weiteren Verlauf der Platte eigenständige Wege einschlagen und mit Pop, Folk, Pop und afrikanischen Beats diese Eigenschaft um ein Weiteres unterstreichen. Nette Melodien und verliebte Gitarren erwarten den Hörer im zweiten Stück ‚ It’s Not Over Yet ‚, während ‚ You’re The Best ‚ als Mid-Tempo Nummer unaufgeregt durch drei Minuten Spielzeit spaziert.

Insgesamt laden Brendan Adams und Alfred Vogel einige europäische und afrikanische Gastmusiker ein, die zwar dem gesamten Album eine gewisse Dichte verleihen, Einflüsse geschickt einfließen lassen, doch dabei die benötigte Abwechslung in den elf Nummern vermissen lassen. Nur selten lassen Stücke wie ‚ No Taxi ‚, oder das soulige ‚ Life’s A Dream ‚ frischen Wind durch die Strophen gleiten. In lyrischer Sicht darf man Brendan Adams aber keinerlei Vorwürfe machen, dessen Texte aus dem Alltag in Cape Flat entnommen wurden und immer wieder neue Perspektiven aufwerfen. Für die Weltmeisterschaft ist das Album dennoch eine willkommene Abwechslung zu sonstigen Veröffentlichungen und besticht besonders durch die Zusammenführung kultureller Ergänzungen, als fröhlicher Mix aus Folk und Popmusik.

5.4