Kasabian beginnen in Ihrem neuen Werk definifitv mit einem Song der schwereren Sorte. Mit Ian Matthews‘ stampfenden Schlagzeug und den schreienden Gesängen von Sergio Pizzorno ist ‚ Bumblebee ‚ eine schmerzvolle Explosion. Pochende Beats, sich wiederholende Haken und Shaun Ryder-ähnliche verzerrte Strophen sorgen für das erste Highlight der neuen Platte. „Life is so simple when you are with me, because when you are with me, I’m in ecstasy“. Zweieinhalb Jahre nach ihrem Album ‚ Velociraptor! ‚ veröffentlichen die britischen Kasabian ihr nun mittlerweile fünftes Studioalbum. Der Longplayer wurde von Gitarrist und Sänger Pizzorno im Alleingang produziert und ist buchstäblich die Summe seiner Einzelteile – zum Ausdruck gebracht wird dies unter anderem im Albumtitel, der sich aus der Gesamtspielzeit der 13 Songs von 48 Minuten und 13 Sekunden ergibt. Auch das folgende ‚ Stevie ‚ besitzt ordentlich Schwung, gefällt durch das bedrohlich wirkende orchestrale Intro und den synkopierten Beats. Fusselnde Bässe und schmutzige Gesänge sorgen dabei für den unüberhörbaren Ruf zu den Waffen.
„The dead will never be alive, but the dead will always be. What you see is what you can’t believe“, heißt es da im nächsten Stück ‚ Doomsday ‚ und treiben den Track mit rasanten Rhythmen durch eine großartige visuelle Identität. Hier verweilt man gerne ein bisschen länger. ‚ Glass ‚ ist ein waberndes Ungeheuer von majetätischer Schönheit, bevor es dann mit den Zeilen, „Save me, come on and save me from this mournful world,“ in der melancholischen Unendlichkeit verschwindet. Mit nervös zuckenden elektronischen Wellen geht es weiter, jedoch kann ‚ Explodes ‚ die preschende Intensität aus der ersten Hälfte nicht mehr halten und verliert sich zu sehr in Belanglosigkeiten. Eine Aufrischung bringt uns da am Ende nur der plötzlich einbrechende Gitarrenwall mit seinen geschärften Synths-Waffen. ‚ Treat ‚ taucht ab in die dunklen Klänge des elektronischen Sounds und schickt den Hörer auf eine wahre Odyssee in knapp sieben Minuten Spielzeit.
‚ Clouds ‚ ist dann eine herrliche Blüte inmitten eines futuristisches und filmisches Soundtracks, die in den letzten Sekunden zu einem pulverisierenden Elektro-Rock-Stück mutiert. Man darf an dieser Stelle in die Hände klatschen. „Ich hatte das Gefühl, dass wir das notwendige Selbstbewusstsein haben, um bei diesem Album direkter und ehrlicher zu sein“, erklärt Pizzorno. „Ich habe im Verlauf der Produktion Schichten weg genommen, als wie sonst immer wieder welche hinzu zu fügen.” Und weil das noch nicht alles sein kann, legen Kasabian in ‚ Eez-Eh ‚ einen galoppierenden Straßenfeger oben drauf. Ein Song für die Moshpits bei ihren legendären Konzerten. Das weiche ‚ Bow ‚ sorgt kurz darauf für einen weiteren stilitischen Wechsel, „What is this? If it ain’t love, then its over“, und ‚ SPS ‚ hätte mit Anleihen zum zeitlosen Klassikern ‚ LSF ‚ und der Oasis-artigen Mischung aus akustischen und organischen Orchestrierungen einen würdevollen Abschluss bieten können.
Nur leider ist Kasabian da wohl die Luft ausgegangen. So bleibt uns zumindest ein nostalgischer Rückblick und der besinnliche Ausklang einer weiteren großartigen Platte. Neben dem begehrten Headline-Slot beim Glastonbury-Festival am 29. Juni und ihre längst ausverkaufte Homecoming-Show in Leicester in der Woche zuvor wird die Band bei Rock im Park und Rock am Ring auftreten.
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