Das achte Studioalbum von BRITNEY SPEARS verzichtet fast vollständig auf jeden Anspruch, musikalisches Terrain zu betreten, hüllt sich stattdessen in ein mikrowellenbeheiztes Dutch House, das vor zwei Jahren schon altmodisch geklungen hätte.
Wie sich herausstellt, ist „Britney Jean“ eine stromlinienförmige Annäherung an „Femme Fatale“ von 2011, die selbst versuchte, die produzentengetriebene Magie von „Blackout“ von 2007 neu zu erschaffen, dem Album, das von einigen als Höhepunkt, von manchen als Tiefpunkt oder auch als Wendepunkt in Spears‚ Karriere beschrieben wird. Dr. Luke, der Hauptproduzent hinter den beiden großen Hits von „Femme Fatale“ („Till the World Ends“ und „Hold It Against Me“), fehlt ebenso wie ihr langjähriger Mitarbeiter Max Martin, der an den beiden von Dr. Luke produzierten Stücken arbeitete. An ihrer Stelle tritt will.i.am, der Anführer der Black Eyed Peas, der zufällig für den Tiefpunkt „Big Fat Bass“ auf „Femme Fatale“ verantwortlich war.
will.i.am schreibt sieben der zehn Songs auf „Britney Jean“ und ist als ausführender Produzent aufgeführt, der für die Gestaltung des Sounds und der Ausrichtung des Albums verantwortlich ist. Dies bedeutet oft, dass Britney eine Rolle zu spielen scheint, die will.i.am nur für sie kreierte, eine Situation, die Spears nicht unbekannt ist. Die besten Momente kommen natürlich, wenn sie nach vorne gezwungen wird, was bei Popstars normalerweise der Fall ist: Sie steht im Mittelpunkt des von Katy Perry mitgeschriebenen und von Diplo produzierten „Passenger“, dem reinsten Pop-Moment auf der Platte.
Im Laufe der Jahre hat sie ihre begrenzten Talente geschickt ausgeweitet, indem sie sanftere Töne verwendet oder ihre charakteristischen Ticks übertrieben hat, aber bei Songs wie „Perfume“ klingt Britney, als hätte sie einen Frosch im Hals. Und trotz des häufigen (Miss-)Gebrauchs von Auto-Tune während des gesamten Albums dachte anscheinend niemand daran, es für den beabsichtigten Zweck der Tonhöhenkorrektur zu verwenden. Aber selbst die begabteste Interpretin könnte einen so ungeschickt komponierten Song wie das eklige „Perfume“ nicht retten. In der Gesamtheit klingt „Britney Jean“, als würde sie dem Erfolg nachjagen, anstatt ihn zu fordern.
Es funktioniert so gut wie nichts anderes als ein neuer Albumzyklus, um die Gehaltsschecks für Britney und ihre Mitarbeiter am Laufen zu halten.
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