HARD FEELINGS – HARD FEELINGS

Electronic, VÖ: Dezember 2021
Nach einer Reihe exzellenter Singles, von denen die erste im Mai veröffentlicht wurde, haben wir nun endlich das erste album von HARD FEELINGS.

Hochfliegende Hyperballaden („Running out of Time“), aufwühlende Mitt-Neunziger-House-Einflüsse („Take You Down“) treffen auf wummernden Good-Time-House („You Always Know“), während das aufregende „Sister Infinity“ im wahrsten Sinne des Wortes das tuntigste Ding ist, das jemals auf Band aufgenommen wurde. Das Highlight des Albums, „About Us“, nimmt den uralten Break-Up-Disco-Pop-Song und umhüllt ihn sorgfältig in Akkordfolgen und Synth-Akkorde im Stil von Giorgio Moroder, die sich zu einem euphorischen Abschluss aufbauen. Ähnlich wie „Dancing on My Own“ von Robyn ist dies ein tränenüberströmter Dancefloor-Zukunftsklassiker. Dieses Genre-Patchwork sollte angesichts der Menschen dahinter keine Überraschung sein. 

Das NYC-Kraftpaket Amy Douglas und Joe Goddard von Hot Chip können beide auf etablierte marktübergreifende Karrieren zurückblicken. Zusammen bietet das Duo eine lustvolle Tanzmusik, die nach den Stars strebt, verbunden mit einem Kreislauf des Optimismus. Ihr gleichnamiges Debütalbum als HARD FEELINGS ist ein Gegenmittel zu modernen Ängsten, die von Aphorismen und Nostalgie angeheizt werden. Aber es sind die innovativen Texturen, seltsame neue Formen der Verschmelzung und Neuerfindung des Vertrauten, die dieses Album so vorausschauend, faszinierend und unverkennbar gestalten.

Die Single „Holding On Too Long“ ist ein atmosphärisches Instrumental mit einem tiefen Groove, der Douglas‘ starken Gesang in den Vordergrund stellt. Die Stärke dieses Hard Feelings-Albums liegt jedoch nicht nur in einzelnen Highlights, sondern in der Kohärenz des Albums als Ganzes; Die nahtlosen Übergänge zwischen verschiedenen Songs und Sounds schaffen ein beeindruckendes Kinoerlebnis und fügen gleichzeitig einen Hauch der mutwilligen Dekadenz hinzu.

8.6