Carly Rae Jepsen – Tug of War

PopRock, VÖ: September 2008
CARLY RAE JEPSEN veröffentlicht ihr Debüt, kurz nachdem sie eine Tournee für Canadian Idol 3 beendet hatte, eine Reality-Talentshow, bei der sie Dritte wurde.

Die vielleicht neue Königin des Pop kommt aus bescheidenen Anfängen, nur mit einer Gitarre und ihrer natürlich schönen Stimme bewaffnet, macht sich die junge Carly Rae Jepsen daran, mit „Tug of War“ ein überzeugendes Folk-Album zu schaffen. Obwohl viele an ihr zweifelten, setzte sie sich durch und schlug ihre kanadischen Rivalen bei Canadian Idol mit ihren eingängigen Melodien und angenehmen Gitarrenriffs. Dies ist zweifelsohne ein großartiges Debüt, wenn man bedenkt, dass nur sehr wenige Ressourcen für seine Entstehung zur Verfügung standen. Das Debüt ist voll von abwechslungsreicher Instrumentierung, zeitgenössischen Rhythmusabschnitten, großartigen Texten und einem anhaltenden Reifegefühl. Das Album ist ein reiner Genuss.

Das Album beginnt mit dem stark R&B-beeinflussten „Bucket“, das sich fantastisch anhört. Der Song ist mit einem Beat im Inselstil durchzogen, der uns dazu bringt, voll und ganz darauf zu achten, was wir hören. Die Texte in diesem Song sind viel sorgloser als andere Tracks auf dem Album, aber wenn man sich diesen Track anhört, kommt man nicht um ein Grinsen herum. Der folgende Song ist der Titeltrack „Tug of War“. Es ist ein Popsong voller Indie-Präsenz in dem es um eine junge Frau geht, die darum kämpft, ihrem potenziellen Partner zu vertrauen: „Don’t go out with the boys tonight, I won’t sleep a wink, wonderin‘ what you’re doin‘. Don’t go out with the girls tonight, I will turn to drink, wonderin‘ who you’re screwin’“.

Die nächsten Tracks „ Money and the Ego“ und „Tell Me“ gefallen ebenso mit sehr eingängigen und sehr liebenswerten Indie-Hooks. Die Songs auf Jepsen’s Debüt berühren verschiedene Themen – nicht nur das Verlieben und Entlieben – und strahlen eine gewisse Unschuld aus. Es ist diese Unschuld eines gewöhnlichen Mädchens mit strahlenden Augen, die bereits Amy MacDonald’s erste Platte so besonders machte. Ebenso lässt es „Tug Of War“ echt und erfrischend klingen.

7.8