Die Nerven
Druck. Riss. Nachhall.
Ein tonloses Vibrieren bildet den Auftakt ihres Weges, als würde die erste Bewegung aus einer inneren Erschütterung kommen. „Fluidum“ legt diesen Kern frei mit Gitarrenflächen die brennen und Stimmen die wie abgeschnürt wirken, ein Kreisen das nie zur Ruhe kommt. „Fun“ treibt diese Spannung weiter, alles flackert und drängt, die Energie wirkt wie ein Körper unter Strom, erschöpft und doch unnachgiebig. „Out“ taucht tiefer in Dunkelheit, Bassläufe ziehen schwere Linien und eruptive Momente reißen nur kurz jene Starre auf die den Raum beherrscht. „Fake“ schlägt zurück mit grellen Farben und abrupten Wendungen, eine flimmernde Unruhe die jede Orientierung verzerrt. „Die Nerven“ aus 2022 verschiebt den Blick nach innen, Stimmen schwanken zwischen Müdigkeit und Warnruf, getragen von Gitarren die wie brüchige Träger durch suchende Räume laufen. „Wir waren hier“ spannt diese Haltung noch enger, Angst und Flucht verdichten sich zu einer schweren Welle die selbst in ruhigen Passagen tiefer zieht. So entsteht das Bild einer Band die seit den frühen Jahren nicht nach Entlastung sucht, sondern in den Rissen, im Druck, im Nachhall dieser unruhigen Welt ihren eigensten Klang findet.