NIRVANA Nevermind

SEP ● 1991

NIRVANA veröffentlichen NEVERMIND: Ein explosives Grunge-Manifest, das zwischen Untergrund und Mainstream pendelt, MTV erschüttert und die Regeln des Rock neu verhandelt.

Mit „Nevermind“ tritt Nirvana aus den Schatten des Debüts „Bleach“ und wirft ein zweites Album in die Welt, das nicht weniger als ein Erdbeben für die Szene bedeutet. Kurt Cobain, Krist Novoselic und der neue Schlagzeuger Dave Grohl haben den rohen Sound der Sub-Pop-Ära geschärft und zugleich erweitert. Herausgekommen ist ein Werk, das so direkt und ungeschönt klingt, dass es die fragile Grenze zwischen Independent-Kult und breiter Öffentlichkeit sprengt. Produzent Butch Vig gab dem Material eine klare Struktur, ohne den fiebrigen Kern zu ersticken.

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Bereits der eröffnende Track „Smells Like Teen Spirit“ wirkt wie ein Schrei aus dem Bauch einer Generation, die sich von Hair-Metal und Radiopop betrogen fühlt. „Here we are now, entertain us“ singt Cobain, und die Zeile hallt bereits jetzt wie ein bitteres Motto durch verrauchte Clubs und College-Radios. Doch „Nevermind“ hat mehr zu bieten: „Come As You Are“ trägt ein seltsam schwebendes Unbehagen in sich, während „Lithium“ manisch zwischen Freude und Abgrund schwankt. „Polly“ reduziert sich auf ein fast gespenstisches Arrangement, das in seiner Ruhe umso verstörender wirkt, und mit „Territorial Pissings“ stürzt die Band in pure Aggression. 

Am Ende bleibt mit „Something in the Way“ ein Stück, das sich fast auflöst, ein letzter Schatten, leise und beklemmend. Das Cover zeigt ein Baby unter Wasser, das nach einem Dollarschein greift – ein Bild, das die Dialektik des Albums auf den Punkt bringt. Unschuld und Jagd, Freiheit und Falle: alles verdichtet sich zu einem ikonischen Motiv, das in den Regalen der Plattenläden sofort auffällt. Nirvana, eben noch Außenseiter, rücken mit dieser Platte in eine Liga, die sie selbst wohl kaum gesucht haben. Doch das Ergebnis ist ein Album, das die Codes des Undergrounds mitreißt und zugleich den Mainstream infiltriert. 

Ob dieses Bündnis von Dauer ist, wird sich zeigen – aber für den Moment ist „Nevermind“ ein Aufschlag, der nicht ignoriert werden kann.

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Ein nacktes Baby schwimmt 1991 unter Wasser in Richtung eines Dollarscheins, das provokante Cover zu Nirvanas Nevermind.


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Nevermind
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