Gluecifer – Automatic Thrill

Alternative RockRock, VÖ: Juli 2010

Das letzte Album von Gluecifer sollte nochmal etwas Außergewöhnliches werden. Immerhin schafften sie ein Jahrzehnt lang die Kings of Rock zu sein. In Schweden fand man in der Zeit wenig vergleichbares das mit diesem derartigen Biss durch die Landen zog und die Menschen dort für sich begeistern konnte. Laut Biff Malibu, dem Frontmann, wollte man es wieder dunkler, düsterer und heavier zugehen lassen als noch zu ‚ Basement Apes ‚ Zeiten. Gesagt getan. Im nächsten Augenblick befindet man sich auch schon mitten in ‚ Automatic Thrill ‚ mitsamt dem gleichnamigen Anfangstrack. Hier wird nicht lange gefackelt, die Karten auf den Tisch gelegt und ab geht es. Alles andere als leise, wie viele das Gefühl beim Vorgänger hatten, geht´s also in den Anfangsminuten los.

Ebenso ‚ Tack It ‚, es nimmt den Schwung mit, baut Ihn aus und lässt einen kurzerhand in einer dreckigen Staubwolke hinter sich zurück. Hier braucht man nicht Nachzudenken, Geschweige denn sich über die Qualität der Songs zu fragen, hier lässt man sich willenlos im Sog mitziehen, lässt die Sau aus dem Stall und rockt ab. ‚ A Call From The Other Side ‚ beginnt mit einer leisen Gesangseinlage bevor Gluecifer mit Uptempo-Beats und einem catchy Refrain mit den Hooks nur so um sich schlagen. Ein brodelnder Vulkan ist ‚ Shaking So Bad ‚. Hier beginnt man mit einem gut in Szene gesetzten Gitarrensolo bevor es erst gegen Mitte des Songs so richtig ab geht. Letzter und auch mit der beste Song den Gluecifer bisher geschrieben haben ist ‚ Dr. Doktor ‚.

Hier passt alles und Dank der gut produzierten Platte hat man auch stets das Gefühl vor den Boxen weggeblasen zu werden. Automatic Thrill ist wohl in der Karriere von Gluecifer das erfolgreichste Album geworden. Die eine Seite wird es Schade finden, die anderen freut es, das Gluecifer auf dem Hoch Ihrer Karriere die Gitarren fallen lassen und sich anderen Projekten widmen. Denn wie hat einst Biff Malibu gemeint: „Nur 80 Prozent geben zu können, ist für diese Band nicht genug. Wenn man den geringsten Zweifel hat sollte man aufhören.“ In diesem Sinne haben Gluecifer wohl alles richtig gemacht.

8.5