Factory Floor – Factory Floor

ElectronicTechno, VÖ: September 2013

Nachdem sich Gabriel Gurnsey, Dominic Butler und Nic Colk Void aus London im Jahr 2009 in der jetzigen Formation zusammen fanden, haben Sie gleich für Ihr selbst betiteltes Debütalbum sämtliche Aufnahmen und die Produktion übernommen. Dafür ging es in den Norden von London, in einem dort gelegenen Lagerhaus mit Hilfe geschichtsträchtiger Technik. Wurde das verwendete Mischpult doch schon vor mehr als 30 Jahren von Dave Stewart benutzt, um die Hits von Eurythmics zu produzieren. Das also zur Vorgeschichte. Die Gegenwart basiert nun auf energetischen Industrial Sounds, die im eröffnenden Stück ‚ Turn It Up ‚ mit rasch aufsteigenden Impulsen die elektronischen Bässe durch die Boxen pressen. ‚ Fall Back ‚ ist der Track für die Funk-Acid getränkte Tanzfläche. Dieser und sonst kein anderer. In knappen acht Minuten gibt es experimentellen Sound auf die Ohren und es bleibt wohl für immer das Geheimnis von Factory Floor, woher das Trio für diese überlange Spieldauer Ihr reichhaltiges Lebenselexier zuschiebt.

Unaufhörlich klopfen dabei die mechanischen Krautrock Einflüsse durch die stöhnende und teilnahmslos wirkende Stimme von Void, während sich dazu ein paar zugedröhnte Mädels und Jungs auf den Drums rekeln und in wilder Ekstase sich Ihrer sexuellen Erregung hingeben. Gemixt wurde ‚ Factory Floor ‚ von Timothy „Q“ Wiles, einem Produzenten aus Los Angeles, der auch schon bei VCMG und Afrika Bambaataa an den Reglern saß. Vor dieser schicksalhaften Begegnung gab es eine mit Jonathan Gilka von DFA Records, der auf das Trio aufmerksam wurde und erzählt: „It had a presence to it that was the same feeling I had when I saw say MBV in 1991 or Black Dice in 2001. It was just… exhilaratingly full and loud and relentlessly rhythmic… sonically it came at you and attacked you.“

Es folgen sichtlich nervös zuckende Synths in ‚ How You Say ‚, ein triefender Acid-Sumpf in ‚ Two Different Ways ‚ und klassisch anmutender Old School, der auf einen Sprung in ‚ Three ‚ trockene Grüße ausrichten lässt. Insgesamt bietet das Debüt erstklassige Ware für die Tanzfläche. Stoische Beats, sexy Vocals und kühle Lässigkeit – auch bestens für die Hausparty geeignet. Platte auflegen, jede dieser hypnotischen Umdrehungen tief inhalieren und einfach nur genießen. Breath in & Breath out.

8.4