Der Name Jon Lawler dürften nur sehr wenige ein fester Begriff sein, besser sieht es dagegen schon mit Jon Fratelli aus, der selbstverständlich niemand geringeres ist als Frontmann der gleichnamigen Band The Fratellis und die Pause nutzt, um sein Nebenprojekt unter die Menschen zu bringen. Denn bis zum nächsten Werk der Fratellis wird es laut eigener Aussage noch ein Weilchen dauern und so entstand der Gedanke des kleinen Alleingangs mit dem Bandnamen Codeine Velvet Club und den Gast-Sängerinnen Lou Hickey und Will Foster. Produziert von Jon Lawler und Tony Hoffer, der unter anderem für das erste Studioalbum ‚ Costello Music ‚ verantwortlich war, fanden die Aufnahmen für das gleichnamige Debüt in Glasgow und London statt. Erscheinen sollte die Platte eigentlich schon Ende November, doch einige Aspekte in den Songs passten dem Trio nicht und so wurde das Ganze kurzerhand um ein Monat nach hinten geschoben. Ob sich die Verzögerung am Ende auszahlen konnte, is selbstverständlich ohne die gehörten Demoversionen schwer zu beurteilen.
Jedoch kann das fertige Material positiv überzeugen, glänzt besonders durch die ernste und seriöse Seite von Jon Lawler und kreiert auch so ein Werk, das Vergleiche mit den Fratellis in jeder Hinsicht überflüssig erscheinen lässt. Es liegt dagegen ein Hauch der frühen 60er Jahre in der Luft, wohlklingende Streicherinstrumente und raumdeckende Arrangements erinnern zudem an das Projekt von Alex Turner mit seinen Last Shadow Puppets. Der gravierende Unterschied liegt hier aber in der gefühlvollen Atmosphäre. Codeine Velvet Club überzeugt besonders durch die entspannten und ruhigen Songs, durch wärmende Melodien und dem romantischen Schwung in filmreicher Kulisse. Ein Unterschied kann sich deutlich abzeichnen, die Leidenschaft von Jon Lawler und Lou Hickey ist in jedem dieser zehn Songs allgegenwärtig und besticht durch eine ungeheure Inspiration. Es glänzt, es funkelt vom sternenklaren Nachthimmel auf uns herab.
Es ist die prächtige Farbenvielfalt mit dem Orchester-Pop, dem dunklen Nachkriegs-Hollywood und der feierlichen Las Vegas Romantik, die den Hörer in Ihren Bann ziehen wird. ‚ I Would Send You Roses ‚ wird dagegen ein wenig lauter, impulsiver und war ursprünglich für eine Kollaboration zwischen den Fratellis und Roger Daltrey gedacht. ‚ Little Sister ‚ ist eine verdammt intensive und äußerst stimmige Sixties-Pop-Punk Nummer im Rausch der Trompeten und elektrischen Gitarren. Es ist der Höhepunkt einer ausgelassenen Party, das endgültige Ausbrechen unserer positiver Energien und der Beginn einer langen Nacht. Man kann in diesem Zusammenhang nur hoffen, dass der Codeine Velvet Club mehr ist als nur der einmaliger Genuss, als der letzte Rausch für kommende Jahre und Jon Lawler mit seiner neuen Art der Musik ein breites Publikum finden wird. Wie auch immer, für das abschließende Jahr ist dieser Sound genau das Richtige und so bleibt am Ende nur noch zu sagen: Einen guten Rutsch wünschen wir mit dem Codeine Velvet Club ins neue Jahr 2010.
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