BLACK POLISH YUNA

NOV ● 2025

YUNA von BLACK POLISH entfesselt eine fiebrige Reise durch Selbstzerstörung, Verlangen und Wiedergeburt, ein queeres Konzeptalbum zwischen Shoegaze, Nu-Metal und R&B, das Schmerz in Macht verwandelt und mit jeder Note die Grenze zwischen Wahn und Vergebung verschiebt.

„YUNA“ ist kein gewöhnliches Album. Es ist ein Exorzismus in elf Kapiteln, der seine eigene Schöpfung verschlingt, um daraus eine neue Identität zu formen. Black Polish, das Projekt von Jayden Binnix, führt mit diesem zweiten Werk die Linie des introspektiven Debüts „Forest“ weiter, bricht sie aber zugleich. Wo früher Melancholie schwebte, steht nun ein hybrides, viszerales Klanggebilde, in dem Scham, Macht und Körperlichkeit miteinander kollidieren. YUNA – die hyperfeminine, dämonische Alter Ego-Figur – wird zum Medium, durch das Binnix die Spuren von Wut, Lust und Vergebung austreibt. Der Satz „Can you learn to forgive the darkest parts of yourself?“ bildet den Leitfaden dieser Reise.

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Schon in „BE WITH YOU“ brennt die Stimme wie kalter Stahl: körperlich, entblößend, jenseits aller Pose. „I don’t even wanna be with you“ ist weniger Abweisung als Selbstverletzung, ein Mantra der Abgrenzung, das zwischen Kontrolle und Hingabe taumelt. „BONDAGE“ dagegen entfesselt den Exzess. Inmitten von Blutmetaphern, Ketten und sirenenhaftem Elektronikgewitter verdichtet sich ein Machtspiel, das eher mit Performancekunst als mit Pop zu tun hat. „I was never built for standing alone“ – ein Geständnis, das zugleich Drohung ist. Diese Ambivalenz zieht sich durch das gesamte Album: jeder Song ein Kapitel aus einem filmischen Selbstgespräch, jedes Arrangement eine Szene im Kopfkino zwischen Verführung und Gewalt.

Binnix arbeitet mit Genres wie mit Licht und Schatten. Shoegaze-Flächen, R&B-Fragmentierungen, Industrial-Schlagzeug, alles verschmilzt zu einem Soundtrack des inneren Konflikts. „AURA“ schimmert noch nach den Reflexen des frühen Indie-Rocks, „OBSESSION“ zieht die Linie zu Deftones und Pastel Ghost, „Yuna’s Lullaby“ endet in einem fast sakralen Schweben, als sei nach dem Chaos kurz Stille erlaubt. Selbst die Zwischenspiele – etwa „hallelujah“ – tragen diese unruhige Schönheit in sich: keine Ruhe, nur Übergang. Das Cover, eine blasse Gestalt mit blutroten Händen, wirkt wie ein Standbild aus dieser Klangwelt: zugleich verführerisch und bedrohlich, der Blick nach innen gerichtet. 

Es verweist auf das zentrale Thema des Albums – die Begegnung mit dem eigenen Dämon, der weder bekämpft noch gezähmt, sondern verstanden werden will. „YUNA“ ist somit weniger ein Popalbum als ein psychologischer Zyklus, der aus Narben eine Ästhetik formt. Nicht alles zündet klanglich, doch in seiner Radikalität bleibt „YUNA“ ein Dokument innerer Emanzipation.

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Nahaufnahme einer blass geschminkten Figur mit weißem Haar und blutverschmierten Händen, die ihr Gesicht umfasst. Düstere, symbolhafte Ästhetik zwischen Verführung und Gewalt.


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