KARIN ANN through the telescope

MAY ● 2024

Das bittersüß verträumte Debütalbum THROUGH THE TELESCOPE von KARIN ANN erzählt in dunklem Folkpop-Gewand von Identität, Schmerz und Sternenstaub der Selbstfindung.

Stell dir vor, eine junge Frau sitzt auf einer Mondsichel, umgeben von Sternen, ihr Blick schweift durch Raum und Zeit – nicht zufällig ziert genau dieses Bild das Cover von „through the telescope“, dem Debütalbum der slowakischen Künstlerin Karin Ann. Es ist mehr als ein visuelles Motiv: Es ist das emotionale Koordinatensystem dieser 14 Tracks, die wie kleine Sternbilder leuchten – jedes auf seine eigene Weise verwundbar, verträumt, aufgewühlt.

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Die 21-Jährige hat in ihrer jungen Karriere bereits viel erlebt: gesundheitliche Rückschläge, kreative Neuanfänge, die Suche nach Sinn und Sprache in einer Welt, die für queere Identitäten oft kein Zuhause kennt. Doch statt daran zu zerbrechen, hat sie sich ein Teleskop gebaut – eines, das nicht nur in die Ferne schaut, sondern tief in das eigene Innere. Das eröffnende „once a man“ ist kaum mehr als ein Flüstern, eine Einleitung wie aus einem alten Märchenbuch. Kurz darauf schält sich „pile of bones“ aus dunkler Erde: „All his skin eaten by worms / Nothing left there / A pile of bones“ – Karin Ann singt diese Zeilen wie ein verzauberter Rabe, der Geschichten aus dem Jenseits überliefert.

Und doch wirken die Lieder nie schwer. Vielmehr tanzen sie – manchmal traurig, manchmal trotzig – auf einem unsichtbaren Faden zwischen Melancholie und Hoffnung. „the band keeps playing“ lässt das Bild des zerrissenen Kleides („maybe they won’t see that my dress keeps tearing“) zur Allegorie für Selbstverleugnung werden, während „olivia“ eine queere Liebesgeschichte mit so zartem Blick erzählt, dass einem fast die Luft wegbleibt. „a song for the moon“ dagegen richtet sich an ihre dunklere Seite – poetisch und voller Klangmagie. Und wer genau hinhört, entdeckt in „neverland“ orchestrale Dramatik, die von verlorenen Identitäten erzählt.

Dass Karin Ann Maya Hawke verehrt, hört man in jedem Gitarrenhauch – doch sie klingt nie nach Imitation, sondern nach dem Mut, ihre eigene Stimme zu finden. Benjamin Lazar Davis als Produzent webt einen Klangteppich, der sowohl nach Folkclub als auch nach Mitternachtshimmel klingt. Dieses Album ist eine Einladung: zum Träumen, zum Loslassen, zum Nachfühlen. „through the telescope“ ist kein Debüt – es ist ein Bekenntnis. Und vielleicht auch ein Versprechen: Dass aus Dunkelheit Schönheit entstehen kann, wenn man sie nur durch das richtige Teleskop betrachtet.

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Karin Ann in weißem Kleid auf einer Mondsichel vor nachtblauem Sternenhimmel – Cover ihres Debütalbums „Through the Telescope“

Karin Ann – through the telescope

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