ALEXANDRA SAVIOR findet mit ihrem Album BENEATH THE LILYPAD zu cineastischer Intimität zurück und verwebt Jazz, Country und Schmerz zu einer poetischen Seelenwanderung durch ein halbes Leben.
Sie hatte einst die großen Studios der Westküste gesehen, das Flackern der Lichter über den Boulevards. Mit gerade mal 17 Jahren unterschrieb Alexandra Savior ihren ersten Vertrag, zu jung für Bars, in denen sie spielen sollte – und zu alt für die naiven Träume, die man ihr verkaufen wollte. Fünf Jahre, zwei Alben und viele Rückzüge später tritt sie nun in der Stille eines selbst gewählten Exils aus dem Schatten. „Beneath The Lilypad“ ist ihr Befreiungsschlag – kein lauter, sondern einer, der wie eine Kerze flackert in einem dunklen Raum.
Das Cover zeigt sie mit einer Fotocollage auf dem Körper – darin eine andere Gestalt, eingesperrt hinter Fenstern. In der einen Hand hält sie eine Kerze, in der anderen ein Schlüsselbund. Die Botschaft? Sie selbst ist Schloss und Lösung. Dieses visuelle Motiv zieht sich durch das ganze Album – Isolation und Offenbarung. Der Einstieg „Unforgivable“ ist ein bitter-süßes Rachelied – mit der Zeile: „I’ll use the knife that you once held“. Es ist ein Abschied von alten Rollenbildern und eine Umarmung des eigenen Schmerzes.
„Goodbye, Old Friend“ fühlt sich an wie ein Brief, den man nie abgeschickt hat. „Venus“ hingegen schwebt in einer Art Jazzlounge-Delirium, geheimnisvoll wie ein Film in Schwarz-Weiß. Tracks wie „Let Me Out“ oder „Old Oregon“ zeigen ihre Country-Wurzeln, aber mit Kammerpop-Blick. Streicher tauchen auf wie Erinnerungen – sanft, aber bestimmend. „All of the Girls“ ist vielleicht ihr persönlichster Song – ein melancholischer Monolog über Zugehörigkeit und Identität.
Das ganze Album wirkt wie eine nächtliche Fahrt durch Nebel, vorbei an alten Häusern, kaputten Telefonzellen, Erinnerungen in Sepia. Es hat keine Hit-Single nötig. Es ist ein Album für die Stillen. Für die, die zuhören, wenn andere schweigen.
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