Das neue Album von HANNAH COHEN ist eine Ode an die Neugier. Es fragt, was es bedeutet, ein Leben zu leben: Wie entscheiden wir, welche Richtung wir einschlagen? Wie bleiben wir dort? Und was passiert, wenn uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird?
Hannah Cohen’s viertes Album „Earthstar Mountain“, das sie erneut mit ihrem Partner und Kollaborateur Sam Evian in ihrem Aufnahmestudio Flying Cloud zusammenarbeitet, ist ein Andenken an Cohen’s Zeit in den Catskills, entstanden im Zeitraum von 2020 bis 2024, während verschwommene, schimmernde Erinnerungen in den Fokus rücken und eine Collage aus Echos und klanglichen Souvenirs erzeugen. Mit Beiträgen von Sufjan Stevens, Clairo, Sean Mullins, Liam Kazar, Oliver Hill und anderen ist „Earthstar Mountain“ ein Liebesbrief an die Catskills und an die Verbundenheit aller Dinge: an ihr vergangenes, gegenwärtiges, zukünftiges und alternatives Selbst, an ihre Freunde – hier und weg – und an den Berg, der durch ihre Fenster blickt.
Der Eröffnungstitel „Dusty“ führt uns sofort in die Klangwelt des Albums ein, mit seiner Orchestrierung aus Flöten und Streichern, die die geografische Atmosphäre von Cohen’s idyllischer Umgebung einzufangen versuchen. Cohen’s Gesang bewegt sich in einer ähnlichen hohen Oktave wie der der Soulsängerin Minnie Ripperton und schwebt, eingebettet in ein üppiges Arrangement, wie eine Sommerbrise dahin. Die stärksten Nummern sind „Mountain“, dessen geschickter perkussiver Puls Cohen’s einfühlsamer Erzählung vom Verlust und plötzlichen Tod einer engen Freundin eine Struktur bietet, an der sie ihre Trauer aufhängen kann, gekonnt unterstützt von Stevens am Hintergrundgesang.
„Rag“ ist mit seinem deutlich reduzierteren Arrangement – nur gezupfte Akustikgitarre und gelegentlich arpeggierte Klaviernoten – ebenso stark, dass Cohen’s Gesang und Poesie in den Mittelpunkt rückt und, was ebenso wichtig ist, uns genügend Raum zum Miterleben lässt. Letzterer Song ist melancholisch und von Verlust inspiriert („Losing you is a mountain of stillness“) und wird von Stevens im Hintergrund gesungen. Doch selbst in den Trauerliedern verliert sich der unbeschwerte Charakter des Albums nie. Im Großen und Ganzen ist es jedoch das Gefühl der Ortsanbindung, das „Earthstar Mountain“ seinen besonderen Charme verleiht.
Manchen mag das Tempo manchmal etwas zu träge erscheinen, aber wer sich für eine Weile in die Catskill Mountains entführen lassen möchte, ist dies der perfekte Soundtrack dafür.
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