DONNA SUMMER All Systems Go

SEP ● 1987

ALL SYSTEMS GO repräsentiert eine Phase der künstlerischen Transition für DONNA SUMMER, die zwischen der Vergangenheit und einer unklaren Zukunft navigiert.

Mit „All Systems Go“ tritt Donna Summer erneut ins Rampenlicht, doch dieses Mal zeigt sich die Ikone in einer Phase der Orientierungssuche. Das Album, das im Spannungsfeld zwischen futuristischen Klanglandschaften und kommerziellem Pop angesiedelt ist, wirkt wie ein Versuch, ihre unverkennbare Stimme in das musikalische Klima der späten 1980er-Jahre einzubetten. Die glatte Produktion und der starke Fokus auf Radiotauglichkeit erwecken den Eindruck, als sei weniger Donna Summer selbst präsent, sondern vielmehr ein Abbild, das versucht, sich in die Erwartungen der Zeit einzufügen.

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Der Titeltrack “All Systems Go” öffnet die Reise mit pulsierenden Synthesizern und einem aufmunternden Text. Die futuristischen Elemente und das energiegeladene Arrangement lassen zunächst hoffen, dass das Album in eine aufregende Richtung führen könnte. Die sterile Produktion und der Mangel an emotionaler Tiefe verhindern jedoch, dass der Song wirklich aufblüht. “Dinner With Gershwin” hebt sich als einer der interessanteren Tracks hervor. Der von Brenda Russell geschriebene Song verbindet eine jazzige Struktur mit intellektuellen Anspielungen, die Summer charmant interpretiert. 

“Fascination” bewegt sich im Bereich des Synth-Pop, strebt nach epischer Größe und bleibt dabei in seiner eigenen Ambition stecken. Der eingängige Refrain wirkt wie ein Versprechen, das die Strophen nicht einlösen können. Besonders problematisch wirkt “Voices Cryin’ Out”, das versucht, Summer’s stimmliche Kraft in ein dramatisches Klangbild einzubetten. Der überladene Mix und die unklare Struktur lassen den Song in einer Kakophonie enden, die weder berührt noch begeistert.

Das Album wird unter Geffen Records veröffentlicht, einem Label, das sich darauf konzentriert, Summer’s Musik an die dominierende Pop- und Rockästhetik anzupassen. Die Produktion strebt nach Perfektion, opfert jedoch Authentizität und Wärme zugunsten eines glattpolierten Klangbilds. Summer selbst bringt nach wie vor ihre charakteristische stimmliche Tiefe ein, jedoch bleibt der Raum für echte künstlerische Freiheit stark begrenzt.

Während die Themen des Albums – von futuristischen Motiven bis hin zu Liebesgeschichten – einen interessanten Kontrast bieten könnten, verhindern die bruchstückhafte Ausführung und der Fokus auf gefällige Radiotauglichkeit, dass ein konsistentes Konzept entsteht. Das Werk bleibt dadurch unentschlossen und hinterlässt den Eindruck eines Systems, das zu viele Richtungen gleichzeitig verfolgt.

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Albumcover von Donna Summer mit künstlerischem Design und ihrem Porträt in Schwarz-Weiß.


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1987
All Systems Go
ME-0471-MB

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