Wie der Name der Süßigkeit vermuten lässt, verkaufen CHERRY GLAZERR klebrig-süße Popmusik, die noch lange nach dem ersten Verzehr im Zahnfleisch hängenbleibt.
Auch wenn Cherry Glazerr schon ein oder zwei Mal etwas veröffentlicht haben, fühlt sich „Haxel Princess“ wie eine echte Einführung an. Hier kommen Ideen, mit denen sie zuvor gespielt haben, voll zum Tragen. Auf dem gesamten Album vermischt Frontfrau Clem Creevy frühen LA-Punk mit Psychedelia und ein wenig Gothic. Wie ihr absichtlich falsch geschriebener Name auch andeuten könnte, steckt in dem Projekt ein kalkulierter Mangel an Aufwand, der die uncoolen Vibes nutzt, die ihr Label Burger Records so geschickt aus dem Epizentrum des Reject-Rock zu erzeugen scheint. Cherry Glazerr sind rotzig, aber klug dabei, und als Texterin übt die zynische Creevy breite, aber schnelle Striche aus.
Das ist in „Cry Baby“, dem eröffnenden Track zu hören: „Don’t tease me, I’ll shove you on the Ground.“ Und hier ist das Mantra von „Bloody Bandaid“: „I feel weird.“ Oder wie wäre es mit dieser Beobachtung aus „Teenage Girl“: „Rob Kardashian’s a tool.“ Creevy hat zwar eine nette, hübsche Stimme, aber normalerweise windet sie sich eher, als dass sie herumstolziert. Solange es ihr gelingt, ihren Sinn für Humor zu bewahren (was sie hier normalerweise tut), wird sie uns bei der Stange halten. Creevy’s verträumter Gesang geht über das hinaus, was wir von Shoe-Gaze-Dream-Pop-Bands gewohnt sind.
Im Albumtitel „Haxel Princess“ ist sie zeitweise hoch, feindselig und gnadenlos. Um ganz ehrlich zu sein, Creevy’s Gesang ist ein einzigartiges Instrument, das ganz aus ihrer eigenen Individualität besteht, wie im Albumtitel „All My Friends“ wunderbar zum Ausdruck kommt.
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