
MARY MIDDLEFIELD
MARY MIDDLEFIELD feiert mit ihrer neuen Single SUMMER AFFAIR eine rauschhafte Rückeroberung der Spontaneität – irgendwo zwischen Glastonbury und Herzflimmern im Lavendellicht.
Es gibt Künstlerinnen, die nicht bitten, sondern behaupten. Die nicht fragen, ob sie dazugehören, sondern einfach anfangen zu tanzen – barfuß, mit flatterndem Kleid, auf einem persischen Teppich in der Mittagssonne. Mary Middlefield gehört zu diesen Künstlerinnen. Ihre neue Single „Summer Affair“ ist keine brave Einladung, sondern ein offener Brief an den Sommer: voller Lebenslust, Leichtigkeit und einem Hauch bittersüßer Verwegenheit.
Die Szene, die das Cover zur Single zeigt, ist kein Zufall: ein Tagtraum zwischen Theaterkulisse und Musikvideo, irgendwo zwischen Dämmerzustand und Eskalation. Die Kamera ruht auf Middlefield – sie liegt nicht einfach da, sie wählt diese Pose: als Blickachse, als Ruhepol im Gewusel. Die Szene könnte aus einem A24-Film stammen: queer, sinnlich, unstet – aber voller Kontrolle.
Und so klingt auch der Song. „Summer Affair“ beginnt wie ein Blinzeln gegen die Sonne – mit hellen Gitarrenlinien, die sich im Reverb verlieren, und einem Groove, der wie ein Sprung ins kühle Wasser wirkt. Middlefields Stimme trägt dabei alles: die Sehnsucht, das Lachen, das Chaos. „It’s about giving yourself permission to feel everything“, sagt sie. Und genau das macht der Song – ohne Scheu vor Emotionalität oder Kitsch.
Wer Boygenius mag, wird hier aufatmen. Wer Florence + The Machine verehrt, dürfte ein neues Gesicht auf der Playlist begrüßen. Produziert wurde das Ganze u. a. von Jim Abbiss, der auch Arctic Monkeys und Adele geformt hat – das hört man. Dennoch bleibt Mary Middlefield kantig. Kein perfekt poliertes Popprodukt, sondern eine junge Frau, die weiß, dass auch der schönste Flirt ein Risiko ist.
Schon die vorherigen Tracks wie „Will you read my mind?“ und „Bite Me“ ließen vermuten, dass Middlefield mehr als eine Eintagsfliege sein würde. Doch „Summer Affair“ setzt einen neuen Maßstab – musikalisch wie visuell. Nicht weil alles perfekt ist, sondern weil es wahrhaftig ist. Und das macht diese Affäre zu einer, an die man sich erinnert.