King Gizzard & the Lizard Wizard – Flight b741

Kategorie: Albums, Rock

KLANGSTART: August 2024

Die neueste Platte der Band wird als Back-to-Basics dargestellt: „King Gizzards zugänglichstes und unterhaltsamstes Album“, verkündet eine PR-E-Mail. Aber das täuscht darüber hinweg, dass Stu Mackenzie und Co. in den letzten zehn Jahren zu anspruchsvolleren, komplizierteren Songwritern geworden sind, ohne dabei ihren Sinn für Respektlosigkeit aufzugeben.

Nur drei Dinge sind im Leben unvermeidlich: Tod, Steuern und noch ein weiteres Album der unermüdlichen australischen Psych-Lords King Gizzard & The Lizard Wizard. Die neueste Veröffentlichung „Flight b741“ ist ihre 26. und wie jede Veröffentlichung der sechsköpfigen Band ist sie völlig unvorhersehbar – nach einer breiten Palette zunehmend theatralischer Alben schlägt „Flight b741“ stattdessen einen Kurs zurück zu ihren Ursprüngen ein, mit einer Reihe geradliniger Riffs, die mit der Begeisterung des klassischen Rock und der Energie des Garage Punk gespielt werden. „Flight b741“ ist eine flugzeugbetonte Ode an die Boogie-Rocker der Southern 70er wie ZZ Top und Molly Hatchet. „Mirage City“ legt den Grundstein: himmlische mehrstimmige Harmonien, Pedal Steel, Mundharmonika, ein durchgehendes Gitarrensolo im Hintergrund, Ambrose Kenny-Smith, der von seiner „ma and pa“ und seiner Kleinstadtsehnsucht singt. 

Diese Elemente ziehen sich durch den Rest der Platte, sei es das mit Licks gespickte „Antarctica“, der geradlinige Bluesrock von „Le Risque“ oder das wilde „Wenn-Schweine-fliegen“-Chaos von „Hog Calling Contest“. In den Händen einer weniger talentierten Band könnte dies wie eine abgestandene Nachahmung größerer Künstler durch einen weniger starken Nachahmer wirken. Wie bei ihren anderen Genre-Experimenten ist ihre Herangehensweise an die neue Ästhetik jedoch spielerisch und explorativ, ausgeführt mit einer kollaborativen Chemie, die in den Auftritten durchscheint. Es herrscht ein unbeschwertes Gefühl von Spaß und Spontaneität, das sich durch die optimistischen, mehrteiligen Suiten der Platte zieht: eine ununterbrochene, knöchelklopfende Party, bei der selbsternannte „silly Billies“ („Field of View“) Fanatikern sagen, sie sollen sich „verpissen“ („Daily Blues“).

Das Album endet dann auch mit „Daily Blues“ und ist wie die gesamte Platte maximalistisch, absurd und mit echter Zuneigung zur Musik gemacht. „Flight b741“ hätte übertrieben kitschig oder ironisch rüberkommen können, aber King Gizzard & the Lizard Wizard schaffen die Landung.

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King Gizzard & the Lizard Wizard – Flight b741

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