Es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass „Infest The Rats’ Nest“ einmal gehört, als Endlosschleife enden wird. Hiermit sei die Warnung ausgesprochen mit Bedacht vorzugehen, aber es bedeutet auch, wen man ein Metalhead ist und dieses Album nicht hört, man sich in der Tat selbst einen schlechten Dienst erweist. Auf ihrem zweiten Album des Jahres spielen die immer mutierenden australischen Psycho-Rocker Thrash Metal, um das Ende des Lebens auf der Erde zu zelebrieren. Heavy Metal verlangt wahre Hingabe. King Gizzard & the Lizard Wizard tragen diese Hingabe in sich und sind dennoch von Natur aus unverbindlich – die Psych-Rock-Band ist ein Synonym für impulsive ästhetische Veränderungen, die zu einer permanent anwachsenden Diskographie führt, in der sich kein Album gleicht.
Aber selbst nach den eigenen Maßstäben, die sich in der Vergangenheit kaum geändert haben, hat das Jahr 2019 zwei Alben hervorgebracht, die sich so dermaßen widersprechen, dass es den Eindruck erweckt, eines davon muss falsch etikettiert worden sein. Während sich der Vorgänger „Fishing For Fishies“ für eine Band mit solchen zerebralen Tendenzen manchmal zu geradlinig anfühlte, sind die besten Teile von „Infest The Rats’ Nest“ verdammt böig, chaotisch und machen viel mehr Spaß. Zudem bietet es eine extrem reduzierte Besetzung: der kreative Kopf der Band Stu McKenzie (Gesang, Gitarre, Bass), Joey Walker (Gitarre, Bass) und Michael Cavanaugh (Schlagzeug).
Interessanterweise ermöglichte die reduzierte Besetzung (die auch schon mal sieben Mitglieder umfasste) sich darauf zu konzentrieren, viel engere Arrangements mit einer vollmundigen und wilden Geschwindigkeit zu kreieren, die von McKenzie’s langjähriger Liebe zum Thrash-Metal inspiriert wurde. Das Material auf „Infest The Rats’ Nest“ ist wohl eine der dunkelsten und trostlosesten Bemühungen der Band und stinkt vor Abscheu und Verachtung über eine kurzsichtige, dumme und gierige menschliche Rasse, die blindlings im Gleichschritt in die eigene Vernichtung marschiert. Die apokalyptische Botschaft in diesem Album ist natürlich nichts Neues und leider auch nicht die scheinbar fest verankerten Durchhänger auf den Alben von King Gizzard & the Lizard Wizard.
Hier erleben wir es im mittleren Abschnitt, das Material wird mager und wenig einprägsam. Es scheint als wäre dem Trio die Ideen ausgegangen. Trotzdem bleibt Ihr Stil einzigartig, erinnert immer wieder auch an die Thee Oh Sees der Gegenwart und glänzt mit einer Frische und Energie, die eben insbesondere im ersten Teil der Platte für absurde Erregung und Aufregung sorgt.
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