Joan as Police Woman – The Deep Field

Kategorie: Albums, Pop, Rock

KLANGSTART: Januar 2011

THE DEEP FIELD ist viel unmittelbarer als ihre beiden vorherigen Werke und ein ausgezeichneter Einstieg für jemanden, der JOAN WASSER’s Arbeit nicht kennt.

Im Gegensatz zu Joan Wasser’s ersten beiden Werken als Police Woman gibt es auf „The Deep Field“ keine CD-würdigen Cameo-Auftritte von Leuten wie Rufus Wainwright oder Antony Hegarty. Das soll ihre aktuelle Gruppe von Kollaborateuren nicht herabwürdigen, zu denen der ehemalige Shudder to Think-Gitarrist Nathan Larson und der Troubadour Joseph Arthur sowie Produzent Bryce Goggin gehören, der Ansprechpartner für die meisten Produktionen von Matador Records Mitte der 90er. Man hat immer noch das Gefühl, dass sie versucht, die Art von reifer und anspruchsvoller Popmusik zu machen, die sich problemlos mit diesen und anderen gleichgesinnten Zeitgenossen messen kann. Obwohl sie auf solche von Kritikern gefeierten Höhen abzielt, landen ihre Aufnahmen leider oft in einer mittelmäßigen, erwachsenen zeitgenössischen Einöde.

Joan Wasser’s Album „To Survive“ aus dem Jahr 2008 war eine düstere, in sich gekehrte Platte, die sich in erschütternden Einzelheiten mit dem Tod ihrer Mutter beschäftigte. Das Nachfolgealbum „The Deep Field“ – mit einem Titel, der sich auf entfernte Sternenfelder bezieht, und einem offeneren und einladenderen Cover – ist ihre selbsternannte „joyous record“. Die eindringlichen Klavierballaden sind größtenteils verschwunden und an ihre Stelle treten lockerere musikalische Darbietungen, die ihr geschicktes Songwriting zur Schau stellen. Der eröffnende Track „Nervous“ tuckert schön dahin, voller Gitarrenkratzer und Orgelfüllungen, bevor die Melodie leicht vor den Refrain schiebt und fast unerträglich schön wird. 

Die männlichen Hintergrundgesänge tragen im gesamten Album zu seiner Tiefe bei – abgesehen vom schwächsten Song der Platte, „Human Condition“, wo sie etwas zu viel werden – und sie sind besonders stark im Herzstück des Albums, „Run For Love“, der womöglich beste Song auf der Platte, abgesehen von „The Magic“; eine sehnsüchtige, sinnliche Nummer, bei der Wasser eindringlich singt: „I am telling you now and forever / I am what you have in mind“. „The Action Man“, mit Wasser’s lyrischem Violinspiel, ist ruhig, aber hymnisch, persönlich, aber irgendwie universell: „I heard my heart break as we hit the floor, from then on I can’t tell you much about time and space.“

Auch wenn „The Deep Field“ insgesamt nicht ganz so lohnend ist wie Wasser’s erste beiden Platten, ist es eine völlig andere, vielfältige und herausfordernde Erfahrung. Glücklicherweise bleibt diese Stimme intakt: verletzlich, aber irgendwie kraftvoll.

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