The Smiths begannen Mitte 1983 mit den Vorbereitungen für die Aufnahmen ihres ersten Albums. Auf Vorschlag von Geoff Travis, dem Chef von Rough Trade, wählte die Band Troy Tate (den ehemaligen Gitarristen von The Teardrop Explodes) als Produzenten für die Sessions in den Elephant Studios in Wapping aus. In den folgenden Monaten nahm die Gruppe vierzehn Lieder auf. Während der Aufnahme einer BBC-Session für Dave Jensen im August 1983 lernten The Smiths den Produzenten John Porter kennen, der in einem der Studios arbeitete. Nachdem die ursprüngliche Produktion von Troy Tate als unzureichend empfunden wurde, gab man John Porter den Auftrag die Songs nochmals neu aufzunehmen. Die Aufnahmen fanden während einer Unterbrechung auf der UK-Tour der Band im September 1983 in London, Manchester und Stockport statt.
Am 20. Februar 1984 war es dann soweit und es erschien das gleichnamige Debüt-Studioalbum von The Smiths auf Rough Trade Records. Das Debüt der Smiths war der Auftakt einer neuen Ära, die von Synth Pop und düsterem Post Punk geprägt war. An der Oberfläche unterschied sich der Sound der Smiths nicht radikal vom traditionellen britischen Gitarrenpop – Johnny Marr’s klingende, geschichtete Gitarren waren eingängig und melodisch -, aber es gab tatsächlich einen erstaunlichen Umsturz bekannter Strukturen, die auf dem Debüt von innen nach außen gedreht wurden. Nur sehr wenige Songs folgen einer konventionellen Vers-Chorus-Struktur, sind jedoch von sich aus sehr melodisch. Der Sound schuf eine Musik, die wie die dazugehörigen Texte völlig aus der Zeit geraten schienen.
Morrissey’s völlige Verachtung für das Spielen von Pop Musik, kombiniert mit der Kontrolle der Gruppe über ihre Kunstwerke und der Tatsache, dass sie Teil von Rough Trade waren, brachte eine neue Qualität der Indie-Musik hervor. Es sind klassische, fokussierte Melodien, gepaart mit dieser witzigen Intensität, Tabuthemen wie Kindesmissbrauch („Reel Around The Fountain“), die Morde der Moormörder zwischen Juli 1963 und Oktober 1965 in und um Manchester („Suffer Little Children“) oder Homosexualität („Hand in Glove“), in die hübsche Musik des Nordens zu kleiden. Marr’s einfallsreiches Songwriting wurde durch Morrissey’s Gesang und Texte noch origineller und innovativer. Obwohl sich die Smiths im Laufe ihrer Karriere weiter verbessert haben, bleibt ihr Debüt überraschend und aufregend.
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