GOD GAMES erinnert uns daran, dass THE KILLS immer noch einen sehr angenehmen Krach machen können.
Ob wir ihn suchen oder nicht, wir alle finden Gott irgendwo. Es könnte in der Natur liegen. Es könnte in der Kirche sein. Es könnte im Metaversum sein. Es ist bei jedem von uns anders. The Kills sagen nicht unbedingt, wo Gott sein könnte, aber das Duo – Alison Mosshart und Jamie Hince – hört sich auf jeden Fall so an, als hätten sie ihn gesehen. Wie sonst könnte man das ursprüngliche Zusammenspiel zwischen Alison’s vollmundiger Blues-Soul-Gesangskatharsis und Jamie’s prahlerischen, guillotinenartigen Gitarrenübertragungen auf dem sechsten Album des Duos erklären? The Kills haben sich zu internationalen Rockstars entwickelt, die das Tempo des Genres vorgeben, den Sound dieser Ära prägen und neu definieren, was Rockmusik im 21. Jahrhundert sein kann.
Sie sind die seltene Naturgewalt, die mit den Queens of the Stone Age oder Guns N‘ Roses auf Tour gehen und Coachella zum Leuchten bringen. Als Alison und Jamie 2019 von einer Reise nach Hause zurückkehrten, begannen sie mit dem Schreiben für das, was später zu „God Games“ werden sollte. Der Musik des Duos mangelte es nie an Dramatik, aber die Bläser- und Gitarrenklänge von „New York“ eröffnen „God Games“ immer noch mit einem Ruck. Hier und auf dem apokalyptischen Liebeslied „103“, in dem Hince’s Spiel von hitzeflimmernden Versen zu Refrains wechselt, die wie gespenstische Echos des Sunset Strip in den 80ern klingen, liefern die Kills Songs mit mitbrüllender Überzeugung, die nie in Angeberei mündet.
Das Selbstvertrauen, diese hymnischen Momente nicht zu übertreiben, strahlt auch in den lockeren, prahlerischen Tempi aus, die die Komplexität der eher introspektiven Songs von „God Games“ zur Geltung bringen. Die verschwommenen Texturen des Titeltracks liegen irgendwo zwischen Ambient und Trip-Hop und spiegeln den unsicheren Waffenstillstand des Songs zwischen Liebe und der Gefahr, erneut verletzt zu werden. Auch wenn sie sich bei „Blank“ nur auf ein Klavier und einen Drumcomputer beschränken, singt Mosshart so gebieterisch und unvergesslich von einer verlorenen Liebe wie Frank Sinatra es je getan hat, während das spärliche Instrumental fast unmerklich zu seinem Crescendo an Dynamik gewinnt.
Das abschließende Duett bringt Akustikgitarre, Latin-Percussion und Staccato-E-Riffs mit, sodass „Better Days“ wie ein Spaghetti-Western-Zauber wirkt, während Mosshart und Hince für bessere Tage beten. Sie definieren den Zeitgeist vielleicht nicht mehr so wie vor 20 Jahren, aber „God Games“ beweist, dass sie immer noch oft die alten Höhen erreichen können.
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