HINDS‚ optimistische Art von Garage-Rock, angereichert mit süßem Jangle-Pop, ist voller heiterem, bierverschüttetem Spaß, der an Black Lips, Ty Segall oder Twin Peaks erinnert, aber bei genauerem Hinhören geht es nicht nur um den Ruhm der Rücksichtslosigkeit der Jugend.
Im Großen und Ganzen sind Hinds eine Popband, obwohl sie eine organische Interpretation von Pop haben. Genauer gesagt sind sie eine Indie-Rockband, da ihre Musik im Vergleich zu Katy Perry nicht unbedingt Sinn ergibt. Aber es ist trotzdem Popmusik. Einer ihrer engsten Zeitgenossen in Sachen Sound sind The Coathangers, deren früher Sound sicherlich einen gewissen Einfluss auf Hinds‘ eigene Musik hat. Hinds wurden 2011 gegründet und kamen einige Jahre nach dieser Band aus Atlanta, aber die Parallelen sind schwer zu leugnen. So wie The Coathangers einen Girlgroup-trifft-Punk-Ansatz im Stil der 60er perfektioniert haben, ist der Sound von Hinds von einem rohen, jugendlichen Herumtasten geprägt.
Während Hinds‘ Debütalbum „Leave Me Alone“ aus dem Jahr 2016 eher diskrete Genreübungen bot, verschmilzt „I Don’t Run“ seine Einflüsse aus der Girlgroup der 60er, dem Twee der 90er und dem Indie-Pop der Post-DeMarco-Ära zu einem glänzenden Wirbel, der seinem überlegenen Songwriting angemessen ist. Aber wie sein Vorgänger wird die Charmeoffensive von „I Don’t Run“ durch das Zusammenspiel der Sängerinnen und Gitarristinnen Ana Perrote und Carlotta Cosials angetrieben, die sich die Songwriting-Aufgaben mit Ade Martin am Bass und Amber Grimbergen am Schlagzeug teilen. Ihre zuckersüße Dynamik stellt eine Studie scharfer Kontraste dar:
Erstere bevorzugt einen ruhigen Ton, der ihre schneidenden Gefühle Lügen straft; Letztere verschlingt ihre Texte unersättlich und lässt die Worte wie Toffeestücke in ihrem Mund zergehen. Doch anders als die meisten Kontrastfiguren arbeiten diese beiden immer zusammen, ob sie nun eifrig die Sätze der anderen beenden, emotionalen Beistand leisten oder einfach nur das Gefühl der Hysterie durch Harmonien verstärken, die den Mix in den roten Bereich treiben. Hinds sind hier, um Spaß zu haben und gestalten sich ihre eigene Nische im modernen Musikspektrum aus liebenswertem Lo-Fi mit ausgefallenem Charme.
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