Circuit des Yeux – Halo On The Inside

Kategorie: Albums, Rock

KLANGSTART: März 2025

Im Zentrum von HALO ON THE INSIDE steht die Stimme von HALEY FOHR. Sie ist ein kraftvolles, scheinbar übernatürliches Instrument – ​​ein vier Oktaven umfassender Tonumfang, der sanfte melodische Hooks, animalisches Blöken und elementares Heulen umfasst.

Haley Fohr’s gesamte Diskografie ist von ständiger Neuerfindung geprägt. Ausgehend vom lauten Avant-Folk ihrer frühen Aufnahmen hat sie seitdem tiefgründige Art-Rock-Statements wie „In Plain Speech“ und „Reaching for Indigo“ gesetzt und sich mit ihrem Alter Ego Jackie Lynn in die Outlaw-Fantasy-Disco gewagt. Nachdem Circuit des Yeux 2021 auf „-io“ eine umfangreiche Orchesterinstrumentierung einsetzte, erkundeten die nachfolgenden Singles des Projekts allesamt unterschiedliche Klangrichtungen. Das verblüffende „God Dick“ von 2024 bietet wütende Streicher, huschende elektronische Beats und am Ende einen Chorgesang. Das 2025 erschienene Album „Halo on the Inside“ stellt sich mit den krassen Industrial-Beats von „Megaloner“ vor, die abwechselnd von Verzerrungen durchdrungen und von eisigen Synth-Melodien begleitet werden.

Und dann ist da noch „Canopy Of Eden“, ein Song, der die Stimmung aufhellt und das Tempo erhöht – aber ganz sicher kein fröhlicher Track ist. Der unerbittliche Rhythmus und die Melodiefetzen brechen mit der narkotischen Atmosphäre und erzeugen eine seltsame, beunruhigende Spannung. Fohr’s Gesang knistert an den Rändern des Songs. Er bleibt jedoch in den Tönen hängen und ist nicht das, was man von einem relativ tanzbaren Song erwarten würde. Was „Skeleton Key“ betrifft, scheint der gesamte Song aus den Fugen zu geraten – der langsame und bedrohliche Rhythmus, die klagenden Gitarren und die unkontrollierte (fast opernhafte) Energie – all das scheint diesen inneren Aufruhr zu symbolisieren, den Fohr auf dem gesamten Album zu verkörpern versucht.

„Cathexis“ ist ein faszinierender Höhepunkt von „Halo on the Inside“, der wie der Dream-Rock von M83 einschlägt, aber mit genau der richtigen Prise Albtraum. „Cathexis“ beginnt mit einer minimalistischen Orgelpassage, bevor metronomische Drums und Fohr’s verzerrter, vielschichtiger Gesang hinzukommen. Langsam baut sich „Cathexis“ Schicht für Schicht auf. Der Song klingt wie ein umkreisendes Phantom, changierend zwischen hallenden Brüllen und drohendem Flüstern. Die untermalenden Gitarren und Streicher sind prächtig und bieten eine Basis, auf der man geerdet bleibt, während Fohr’s Stimme näher kommt. Das Stück harmoniert gut mit dem instrumentalen Schlussakt „It Takes My Pain Away“, welches sich um einen weiteren minimalistischen Orgelzyklus dreht.

Circuit des Yeux hat schon lange ein Gespür dafür, wie archetypische Energien in der menschlichen Psyche wirken. Mit „Halo on the Inside“ erkundet sie erneut ästhetische Pole – das Laute und das Gedämpfte, das Dramatische und das Zurückhaltende, das Angespannte und das Katharische. Ihre Arbeit, einschließlich ihrer einzigartigen Stimme, beschwört die großen Epen, die Metamorphosen, von denen die Alten flüsterten und sangen. Fohr ist in zeitloser Magie verwurzelt und agiert als moderne Alchemistin.

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Circuit des Yeux – Halo On The Inside

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