MICHELLE WILLIAMS ist in ihrer Solokarriere eigentlich schon weiter als ihre Kollegen von Destiny’s Child. Dies ist ihr zweites Album, obwohl das erste – trotz eines Mobo-Awards für die beste Gospel-Platte – von den meisten übersehen wurde.
Wie schon auf ihrem Gospel-beeinflussten Album „Heart to Yours“ aus dem Jahr 2002, nutzt Michelle Williams auch auf ihrem Nachfolger „Do You Know“ ihren Glauben als Wegweiser in die Gewässer der Solo-Kunst. Williams arbeitete mit einer Vielzahl von Produzenten zusammen, darunter Tommy Sims (CeCe Winans) und Anson und Eric Dawkins (Tyrese) und ist subtil schneller unterwegs als auf ihrem Debüt. Und der lange Arm der Knowles-Familie reicht bis in jede Ecke – Vater Mathew produziert, Schwester Solange schreibt mit, Beyoncé brüllt – aber ihre Bemühungen produzieren überraschend verwässerten weltlichen R&B. Williams‘ Stärke sind schimmernde Jazz-Songs, wie beispielsweise das sonnige „Purpose in Your Storm“ oder das betörende „Never Be the Same“.
Der Titelsong der Platte ist eine schonungslose Ballade, die einen Freund mit gebrochenem Herzen daran erinnern soll, dass Gott wichtiger sein kann als menschliche Liebe. Der klaviergeführte Anfang ist hübsch genug, wenn sie singt: „I hate to see you crying / Seems like your world is torn apart / Just know that God is faithful / Cause he’ll heal your wounded heart.“ Doch die Fragilität, die in der Einleitung aufgebaut wurde, wird schnell durch einen übereifrigen Refrain zunichte gemacht, der das Lied mit der ganzen Subtilität eines Fernsehpredigers nach Feierabend schnell in peinlich emotionales Terrain katapultiert. Als aufstrebender Broadway-Star mit ihrem Auftritt in Aida offenbart Williams aber auch ihr Talent für Balladen, mit dem hauchigen „15 Minutes“ und dem erhebenden Abschiedslied „Rescue My Heart“.
Insgesamt ist „Do You Know“ ein ordentliches, aber nicht spektakuläres zweites Werk von Michelle Williams. Auch wenn es nicht ausreichen mag, um ihr eine erfolgreiche Karriere außerhalb ihrer Beiträge von Destiny’s Child zu sichern, ist es nicht ohne besondere Verdienste und Glanzmomente.
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