Kate Nash – Made of Bricks

Kategorie: Albums, Pop

KLANGSTART: August 2007

Nach einem einzigen Hören ihres Hits Foundations wird klar, dass KATE NASH ein Talent dafür hat, verwirrende Romantik mit einem scharfen Auge für Details und spektakulären Wendungen zu vermitteln.

„What you bein’ a dickhead for? / You’re just fuckin’ up situations“, gurrt Kate Nash süß über die Beat-Café-Gitarrenklänge, die „Dickhead“ eröffnen, ein beißendes Lied, das seine Vulgarität tatsächlich mit Absicht einsetzt. „Made of Bricks“ trägt seinen Parental Advisory-Aufkleber mit Stolz. Nash ist die Art von Mädchen, die in alltäglichen Gesprächen F-Bomben fallen lässt, also warum sollte dies nicht auch ein Spiegelbild ihrer lyrischen Persönlichkeit sein? Das ganze Album trägt Nash’s unverwechselbaren Nellie-McKay-Akzent in Form von Regina-Spektor-Akzent, was ihrer Stimme einen persönlichen, umgangssprachlichen Touch verleiht. Doch anstatt Nash zu erlauben, einfach die heimeligen Demos aufzuräumen, die Fans der ersten Stunde kannten und liebten, werden viele Songs in scheinbar zufälligen Stilen komplett überarbeitet, die die Studioerfahrung des tollen Produzenten Paul Epworth stärker betonen als Nash’s natürliche Wärme. 

„Birds“, ursprünglich ein Akustikgitarren-Knüller über einen unartikulierten, vogelbesessenen Typen und seine verwirrte Freundin, wird als Pseudo-Country-Farce neu aufgelegt, die den naiven Reiz des Songs mit einem neuartigen Cowboyhut und einem Augenzwinkern versickern lässt. „We Get On“ verwandelt sich von einem erdrückend selbstbewussten Tagebucheintrag, der nur von Nash’s vorsichtigen Klavierklängen untermalt wird, in eine alberne Rollschuh-Kleinigkeit, die den nuancierten Herzschmerz der Songwriterin untergräbt. Und dann ist da noch der schamlose Lückenfüller des Albums; anstatt Nash die Zeit zu geben, genug echte Popsongs zu schreiben, um eine LP zu füllen, versuchen die Internet-Opportunisten hinter „Made of Bricks“, offensichtliche Flops wie „Play“ und „Shit Song“ mit knöpfchendrehendem Unsinn und überflüssiger Instrumentierung zu überdecken. 

Es besteht kein Zweifel, dass Kate Nash unglaublich talentiert ist, aber ihr Songwriting kann manchmal etwas ins Seltsame abdriften. Bei einem Pop-Album ist das nicht immer eine tolle Sache und da dies ein Pop-Album ist (oder vorgibt, eines zu sein), kann man es nur als durchschnittlich bewerten, aber wer auf Pseudo-Lily-Allen-Eigenheiten, poppige Hooks und hämmerndes Klavier steht, für den ist diese Platte genau das Richtige.

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