Obwohl das fünfte Album von KATE NASH stark von der drahtigen Härte früherer Songs abweicht, bleibt es einem ausfallsicheren Songwriting-Gerüst und einem unkonventionellen Liebeslied-Gefühl treu.
So widersprüchlich wie sein Titel ist Kate Nash’s fünfte Platte eine orts- und zeitlose Kinofantasie, in der ihr typisches, komödiantisches britisches Melodram durch skurrile Kompositionen, Streicher aus der wirtschaftlichen Blütezeit in den USA und eine Prise rauen amerikanischen Folk der 2000er taumelt. „9 Sad Symphonies“ ist verträumt von der Kühnheit der Hollywood-Ästhetik beeinflusst und entstand in den Jahren, die sie zwischen London und Los Angeles verbrachte. Die beiden Einflüsse prallen jedoch nie aufeinander, sondern bewegen sich stattdessen sanft umeinander. „Everything hurts, yeah, it hurts so much/ I eat my dinner in the toilets at lunch“, so lautet der sehnsüchtige Refrain des eröffnenden Tracks „Millions of Heartbeats“.
Nash setzt dieses alltägliche Tableau geschickt in den Kontext des Gesamtbildes: Sie stellt die Unterstützung des „far-right scum“ durch die Medien in Frage und fragt sich, ob sie sich nach ihrem Tod noch an ihre derzeitigen Lieben erinnern wird. Diese Mikro-Makro-Geschichte spiegelt sich in einer Melodie wider, die eine hübsche, klimpernde Klavierlinie in eine schwungvolle, große elektroklassische Kulisse im Stil von Clean Bandit setzt. Die erste Single „Wasteman“ zeigt Nash in einer schlagkräftigeren Stimmung, als sie cool auf einen Mann zielt, der versucht, ihr Selbstvertrauen zu erschüttern. Man kann sie fast mit den Augen rollen hören, als sie ihm direkt sagt: „You’re s***ty wifi/ I’m going to have to disconnect.“
Die Streicher schweben in den Tanzrhythmus, während Nash die Freude beschreibt, ihr Spiegelbild wieder zu genießen, nachdem sie diese Last eines Liebhabers abgeschüttelt hat. Der größte Hook der Platte kommt mit einem traurigen Schwung der Geigen in „Abandoned“ – einem Stück, das an die seltsam schwebende Melancholie der frühen Sarah McLaughlin erinnert, während Nash nach ihren höheren, dunstigen Registern greift. Auf der selbstbewussteren Seite ist „My Bile“, ein lebhafter, von einem Refrain begleiteter Akustiksong über das Wissen um die eigenen Grenzen, wenn es um Erwartungen und Grenzen geht.
„9 Sad Symphonies“, ein Album mit zahlreichen Bezügen zum Leben in den Dreißigern, endet mit Track zehn, dem verspielten und volkstümlichen „Vampyre“, das die hart erkämpfte Weisheit weitergibt: „Sometimes you gotta…let the demons from your past explode into the sun.“
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