Musikalisch ist es ADELE’s bisher abwechslungsreichstes Album – eines, das sich von Soul-Funk-Street-Symphonien zu Country-Pop-Songs über Hollywood-Flair und – ja – herzzerreißende Balladen bewegt. Balladen über die Liebe und all Ihre damit verbundenen Qualen.
Adele beherrschte schon immer die Kunst, notorisch privat zu bleiben, obwohl sie einer der größten Popstars der Welt ist. Und trotzdem enthüllt „30“ die extreme Veränderung, die sie im Laufe der Jahre erlebt hat. „30“, so wurde uns seit langem gesagt, ist Adele’s „divorce album“. Aber nichts kann uns auf den herzzerreißenden Höhepunkt von „My Little Love“ vorbereiten. Ein Lied, das damit beginnt, die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf Sohn Angelo in Frage zu stellen, es ist gespickt mit Sprachnotizen zwischen den beiden (“I love you one million percent”; “I love your dad ‘cause he gave you to me”) und endet mit einer anderen, auf der sie hörbar weint, weil sie einsam ist.
Wohlgemerkt, ihre Enthüllungen sind nicht alle ganz düster. „All Night Parking“ mit seinem “Maybe it’s the way you remind me of where I come from”, und “We come from the same place but you will never give it up” auf dem folgenden Track „Woman Like Me“ scheinen die romantischen Affären zu beschreiben, die Carly Simon niemals hatte. Die wahre Meisterleistung von „30“ liegt jedoch darin, wie diese Texte – der Schmerz, die Selbstgeißelung (manchmal grausam, oft spöttisch), die Hoffnung, die Akzeptanz – musikalisch gekonnt aufeinander abgestimmt sind. „30“ ist auch Adele’s bisher ambitionierteste Platte. Es ist so filmisch, dass es sich manchmal anfühlt, als wäre es der Soundtrack eines klassischen Films.
„Cry Your Heart Out“ beschreibt zwar die alles verzehrenden Depression der Sängerin, ist aber ein Uptempo-Doo-Wop-Ausflug mit einem Reggae-gefärbten Refrain. Schwungvolle Streicher verbinden sich mit dem wundervollen Gesang auf dem eröffnenden Stück „Strangers By Nature“, und der Abschluss „Love Is a Game“ erinnert an eine wehmütige Judy Garland. Auf „30“ trauert Adele um das Leben, das sie hatte und kannte, aber es öffnet das Herz und den Verstand der Sängerin auf eine bemerkenswerte Weise, die in ihrer Arbeit noch nie zuvor gesehen wurde.
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