LICHT AN! MOLLY TUTTLE

KLANGSTART: September 2025 SPIELZEIT: 35 Min

Von Bluegrass-Wurzeln bis Pop-Mut: Diese 10 Songs von MOLLY TUTTLE erzählen von Aufbruch, Identität und der Kraft, sich neu zu erfinden – eine musikalische Reise zwischen Lagerfeuer, Protest und Selbstermächtigung.

In dieser LICHT AN! Playlist geht es um mehr als nur um Bluegrass. Es geht um Molly Tuttle – eine Künstlerin, die Tradition liebt, aber nie darin verharrt. Die zehn Songs, die hier ausgewählt wurden, erzählen von ihrer Entwicklung: vom introspektiven Debüt bis zur mutigen Neuverortung zwischen Pop, Protest und persönlichen Geständnissen. Jede Phase bringt eine andere Farbe, einen neuen Rhythmus – doch ihre Stimme bleibt der Anker: klar, durchlässig, stark.

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1. She’ll Change (Crooked Tree, 2022)
Der Auftakt muss Charakter zeigen – genau das tut dieser Song. Rasantes Picking trifft auf klare Ansage: Veränderung gehört zum Wesen dieser Künstlerin. Kein Trotz, sondern ein dynamisches Selbstverständnis, verpackt in traditionellem Bluegrass-Gewand. Wie ein schneller Puls, der den Takt für alles Weitere vorgibt.

2. Take the Journey (When You’re Ready, 2019)
Ein Song wie ein innerer Kompass. Zwischen Folk-Rock und Americana klingt hier bereits die stilistische Offenheit an, die Molly Tuttle später perfektionieren wird. Die Gitarre führt, der Beat drängt nach vorne und doch bleibt Platz zum Durchatmen. Eine Einladung zum Losgehen, auch wenn das Ziel noch nicht klar ist.

3. Everything Burns (So Long Little Miss Sunshine, 2025)
Politisch, düster, intensiv – dieser Track zündet wie ein Lauffeuer. Mit düsteren Harmonien und scharfem Text beleuchtet Tuttle eine Welt am Rand der Selbstzerstörung. Kein Protestlied im klassischen Sinne, sondern ein flackernder Spiegel. Der Moment, in dem die Idylle kippt.

4. Golden State of Mind (So Long Little Miss Sunshine, 2025)
Nach dem Aufschrei kommt das Licht: eine verträumte Hommage an kalifornische Sehnsucht. Der Song glitzert zwischen Westcoast-Nostalgie und feiner Gitarrenarbeit, schwebt mehr als er schreitet und trägt doch einen inneren Kern von Klarheit. Das Herz geht auf.

5. Friend and a Friend (Rise, 2017)
Ein leichter Song über die Schwere des Musikeralltags. Zwischen Tourbus und Sehnsucht, D18-Gitarre und Freundschaft erzählt Tuttle vom Unterwegssein mit einem Augenzwinkern. Der Song hüpft, ohne seicht zu sein – ein rhythmischer Zwischenstopp, der verbindet.

6. That’s Gonna Leave a Mark (So Long Little Miss Sunshine, 2025)
Hier tanzt der Schmerz mit dem Pop. Die vielleicht größte Überraschung der Platte funktioniert als humorvoller Punch – mitsingbar, tanzbar, clever arrangiert. Was bleibt, ist mehr als ein Ohrwurm: Es ist das Gefühl, sich auch im Chaos selbst behaupten zu dürfen.

7. Grass Valley (Crooked Tree, 2022)
Erinnerung wird hier zu Musik: Der Blick zurück auf Kindheit, Festivals und familiäre Wurzeln klingt sanft, aber nicht sentimental. Statt Rückzug ist es ein Ankommen. Die Wärme dieses Songs lässt innehalten, bevor der Bogen sich wieder spannt.

8. A Little Lost (…but i’d rather be with you, 2020)
Ein Cover, das wie ein zarter Schleier über der Songauswahl liegt. Zwischen flirrenden Gitarrenlinien und zurückgenommenem Gesang entfaltet sich hier eine intime Zwischenwelt – verletzlich, verspielt, verschwommen. Fast ein Nachtlied, das nur flüstert, nie schreit.

9. Oasis (So Long Little Miss Sunshine, 2025)
Ein Wendepunkt. Nach Innen gewandt, aber leuchtend. „Oasis“ fühlt sich an wie ein geheimer Ort im eigenen Kopf – ein Ort, an dem Zweifel versiegen. Die Melodie rinnt wie Wasser, die Harmonie wie Licht auf der Oberfläche. Hoffnung als Klang.

10. When My Race Is Run (City of Gold, 2023)
Ein würdiger Schluss. Hier wird nichts mehr erklärt, sondern zusammengeführt: Vergangenheit, Schmerz, Vision. Die Stimme trägt über alles hinweg, bleibt ganz bei sich – ein Song wie ein stiller Blick zurück und gleichzeitig ein Schritt nach vorn. Ein letztes Leuchten.


Diese Playlist ist eine Reise – durch Genres, Gefühle, Zeiten. Sie zeigt eine Künstlerin, die sich nicht festlegen lässt, aber immer weiß, wohin sie gehört: dorthin, wo Musik eine Heimat und ein Ausgangspunkt sein kann.