SHERYL CROW
Be Myself

GENRE: Rock KLANGSTART: April 2017


Es ist keine Überraschung, dass SHERYL CROW zu einer solchen Classic-Rock-Weise herangewachsen ist – selbst als sie in den Neunzigern aufkam, genoss sie die Rolle einer grauhaarigen Straßenkämpferin.

Es ist verlockend, den Titel von Sheryl Crow’s 10. Album „Be Myself“ als deklaratives Statement zu interpretieren, das nach einer Reihe von Streifzügen durch Urlaubsmusik, Southern Soul und Country eine Rückkehr zu alter Form andeutet. Das Album nimmt nicht nur den Roots-Rock-Pop von Crow’s frühen Veröffentlichungen wieder auf und bringt die Singer-Songwriterin wieder mit ihrem langjährigen Kollaborateur Jeff Trott zusammen, sondern bringt auch Toningenieur Tchad Blake zum ersten Mal seit „The Globe Sessions“ von 1998 wieder vor das Mischpult. Der Titeltrack selbst vermittelt jedoch etwas ganz weniger Rhetorisches. “Hanging with the hipsters is a lot of hard work,” grummelt Crow, als säße sie in einem Schaukelstuhl auf ihrem Rasen vor dem Haus. 

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An diesem Punkt fährt sie fort, eine Litanei lebhafter Verweise auf Selfies, Uber, Saftbars und soziale Medien herunterzurattern, die sich vor zwei Jahren verkrampft angefühlt hätten. Die Flucht aus der technologischen Abhängigkeit ist ein wiederkehrendes Thema bei „Be Myself“ und glücklicherweise fühlt sich Crow’s Sehnsucht nach etwas Zeit mit dem realen Leben wenig gezwungen an. Sie zielt direkt auf den zerrissenen und ausgefransten Gitarren-Groove ihrer Platten aus den Neunzigern, aber mit Schnörkeln ihrer jüngsten Abstecher in Memphis Soul und Nashville Country. Crow lässt ihre böse Ader im Highlight „Heartbeat Away“ aufblitzen, wo ihre bluesige Gitarre genauso angepisst klingt wie ihre Stimme – sie wütet gegen Gauner, die beide Wahlen stehlen („Russia’s blowing up the phone“).

Ihr kurvenreicher Weg führt sie durch Liebeskummer („Strangers Again“) und Yoga-Mama-Romantik („Rest of Me“). Crow ist eine Erwachsene, die Zweifel an all dem Klicken hat, auf das die Kinder stehen – einer der coolsten Pop-Juwelen hier hat den Refrain: “Put your phone away, let’s roller skate“ und „Halfway There“ gluckst wie eine seltsam verlorene Zusammenarbeit zwischen den Cars und Al Green. Sie klingt traurig, wenn sie “anger makes the world go round” singt – doch diese Wut trägt dazu bei, dass Crow in dunklen Zeiten hell brennt.

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