
LAURA BRANIGAN
Das gleichnamige Album von LAURA BRANIGAN bietet Momente, die das Talent einer außergewöhnlichen Sängerin betonen, während es an anderen Stellen in die Mechanik zeitgenössischer Popproduktion verfällt.
Es ist, als ob ein vertrauter Wind zurückkehrt, getragen von einer Stimme, die eine besondere Mischung aus Leidenschaft und Nachdenklichkeit ausstrahlt: „Laura Branigan“, das neue selbstbetitelte Album der Künstlerin, erscheint wie ein Porträt einer Sängerin, die zwischen den Welten von Pop und Intimität navigiert. Veröffentlicht unter Atlantic Records, zeigt das Werk die Vielseitigkeit einer Stimme, die in den 80er Jahren unvergessliche Hits wie „Gloria“ prägte, und nun eine neue Richtung sucht. Die Studioarbeit, geleitet von Peter Wolf und anderen erfahrenen Produzenten, konzentriert sich auf eine glatte, zeitgemäße Produktion, die Branigan’s charakteristische stimmliche Stärke hervorhebt.
Die Arrangements sind detailverliebt, mit Synthesizern und Drumcomputern, die an die Klanglandschaften von Künstlerinnen wie Kim Wilde oder Sheena Easton erinnern, während vereinzelte Balladen eine subtile Rückbesinnung auf klassische Pop-Sensibilitäten bieten. Der Eröffnungstrack „Moonlight on Water“ verkörpert die Essenz des Albums: ein energetisches Stück, das die Elektrizität der nächtlichen Stadt einfängt. Branigan’s Stimme gleitet über den treibenden Beat, und in den Zeilen schwingt eine subtile Mischung aus Sehnsucht und Entschlossenheit mit. Es ist eine Einladung, die Reise durch das Album mit offenen Sinnen anzutreten.
„Never in a Million Years“ zeigt eine introspektive Seite. Der Song trägt eine zarte Verletzlichkeit in sich, während er von verlorenen Chancen und dem Unausweichlichen erzählt. Die reduzierte Instrumentierung lässt Branigan’s Stimme Raum, um Emotionen in ihrer reinsten Form zu transportieren, auch wenn der Song in seiner Struktur keine neuen Wege geht. Mit „Turn the Beat Around“ wagt Branigan sich an die Neuinterpretation eines Disco-Klassikers. Die pulsierende Energie des Originals bleibt erhalten, doch die Produktion fügt eine moderne Schärfe hinzu. Branigans gesangliche Darbietung verleiht dem Song eine markante Kante, auch wenn die Version nicht ganz die Größe des Originals erreicht.
Einen besonders gefühlvollen Moment bietet „Unison“, eine Ballade, die von einer zurückhaltenden Klaviermelodie getragen wird. Hier zeigt sich Branigan’s Fähigkeit, durch leise Töne eine starke Verbindung aufzubauen. Die Texte spiegeln eine stille Hoffnung wider, die in ihrer Einfachheit berührt. Doch trotz dieser Höhepunkte wirkt das Album in Teilen fragmentiert. Stücke wie „Smoke Screen“ oder „Let Me In“ verlieren sich in vorhersehbaren Strukturen und arrangierten Synthesizer-Wänden, die wenig Platz für Innovation lassen. Hier zeigt sich die Herausforderung, an vergangene Erfolge anzuknüpfen, ohne die eigene künstlerische Identität zu verlieren.
„Laura Branigan“ ist ein Album, das zwischen den Polen von Nostalgie und Neuerfindung oszilliert. Es bietet Momente, die das Talent einer außergewöhnlichen Sängerin betonen, während es an anderen Stellen in die Mechanik zeitgenössischer Popproduktion verfällt. Dennoch bleibt Branigan’s Stimme das Herzstück – ein kraftvolles Instrument, das auch in einem durchwachsenen Kontext seinen Glanz bewahrt.
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