Anna McClellan – Electric Bouquet

Kategorie: Albums, Folk

KLANGSTART: November 2024

ELECTRIC BOUQUET zeigt ANNA MCCLELLAN’s Fähigkeit, die unzähligen Erfahrungen des Lebens in fesselnde musikalische Geschichten zu verwandeln.

Auf den ersten Blick klingt die Vorstellung einer Singer/Songwriterin, die über ihre Kindheit in den frühen 2000er-Jahren schreibt und sich im Kabelfernsehen Wiederholungen von Dawson’s Creek und Friends ansieht, langweilig und zuckersüß. Anna McClellan ist jedoch keines von beidem. Sie ist eine offenherzige Folk-Künstlerin, die mit klarem Realismus charmante Lieder über das alltägliche Leben schreibt. Auf „Electric Bouquet“, ihrem vierten Album, liefert sie 11 hervorragende Lieder über das Leben, die Liebe, den Verlust und das Weiterkommen nach schmerzhaften Erfahrungen ohne kitschige Nostalgie. Mit einem Gesangsstil irgendwo zwischen Daniel Johnston und Joanna Newsom bietet sie eine erfrischende Perspektive im überfüllten Indie-Folk-Genre. Jeder Song auf dieser neuesten Veröffentlichung entfaltet sich wie eine geliebte Fernsehsendung, die sie im Sommer gesehen hat, komplett mit einer narrativen Struktur.

Es beginnt mit dem klaviergeführten Track „Jam the Phones“, dem Album, das mit dem berührenden Text beginnt: „If you known what I would do / Jam the phones to lie with you.“ Zum Glück für uns sind die folgenden Texte nicht nur süße Plattitüden, sondern auch weichgekochte Eier und Hokuspokus werden erwähnt, was eine willkommene Aura der Eigenartigkeit verleiht. Es ist ein wunderschönes, aber ungewöhnliches Liebeslied. An anderer Stelle auf der Platte neigt McClellan zu einem entspannten Groove, der Big Thief-Fans gefallen wird, insbesondere bei den verträumten „Paper Alley“ und „Endlessly“. Obwohl beide Tracks eindringlich sind, sind es die Momente der Verrücktheit, die „Electric Bouquet“ so fesselnd gestalten. So introspektiv, einfühlsam und nachdenklich es auch ist, McClellan und ihre Mitarbeiter haben offensichtlich Spaß dabei und experimentieren mit Songstrukturen, unvorhersehbaren Wendungen und McClellan’s trockenem Sinn für Humor. 

„Like A Painting“ und „I’m Lyin“ sind der perfekte Doppelschlag dieser Ideale, die Aufrichtigkeit der Songs ist fest intakt, während die Kompositionen vor strahlender Persönlichkeit strotzen. Für alle, die das Singer-Songwriter-Genre mit akustischer Lagerfeuerstimmung assoziieren, ist es an der Zeit, diese Erwartungen hinter sich zu lassen. McClellan sucht bewusst nach Dissonanz und unerwarteten Tönen und fängt rohe Emotionen ein, die wahrhaftig klingen. „Electric Bouquet“ zieht uns in seine Welt und lässt uns nicht los, wie ein Roman oder ein Film, den wir nicht enden lassen möchten.

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