Julia Holter – Tragedy

Kategorie: Albums, Ambient, Experimental

KLANGSTART: August 2011

Alles in allem deutet das Debüt TRAGEDY von JULIA HOLTER auf eine Künstlerin hin, die über unbegrenztes Potenzial verfügt, und die abenteuerlustige Hörerin könnte es als ein faszinierendes Album zum Träumen empfinden.

Wenn „Integrität“ wie ein altmodisches Argument klingt, dann ist es das auch. Julia Holter’s Arbeit reimt sich hier nicht nur auf so unterschiedliche Künstlerinnen wie Zola Jesus und Grouper (oder sogar eine böse Traumversion von Julianna Barwick), sondern auch auf die quasi-klassischen, quasi-mittelalterlichen Klänge der 4AD-Bands um die Mitte der 1980er Jahre oder einer Tradition von abenteuerlustigen Künstlerinnen wie Laurie Anderson und Meredith Monk – künstlerische Musik, die zu einer Art strengem, asexuellem Mysterium tendiert.

Holter verwendet viele Synthesizer, aber auch Feldaufnahmen und Percussion, die wie rasselnde Ketten klingen, eine Mischung aus Klängen, die als offensichtlich „unnatürlich“ wahrgenommen werden, und solchen, die als fast taktil empfunden werden. Lange Passagen der Platte kommen ohne Beats oder Gesang aus, und einige der eher Song-orientierten Tracks – „Try to Make Yourself a Work of Art“ oder „So Lillies“ – sind als Ambient-Passagen strukturiert, die auf organische Weise versuchen in ihre „Pop“-Momente hineinzuschlüpfen und sie dann wieder verlassen, wenn der Track zu Ende geht.

„I’ve always noticed that sound tends to be immediate for me to make“, so Holter. „I make them in real time and record them, and often a lot of my music is a product of improvisation and momentary accidents and unplanned utterances, whereas actual text is harder for me to generate myself.“ Dieser Fokus auf die bezaubernden Momente des Zufalls und des Irrtums kommt bei „Tragedy“ und den dazugehörigen Fußnoten am besten zur Geltung: „Not necessary for everyone to be perfectly together at all times / Looseness might be nice.“

Es ist ein Album, das zum Anhören im Großen und Ganzen gedacht ist, und das zeigt, dass es das Herz auf der Zunge trägt, aber wenn man die Zeit und Geduld hat, die Investition dafür zu tätigen, wird „Tragedy“ alles andere als das. Es ist ein lebendiges Album, das aus fernen Klängen besteht, eine Dichotomie, die den Theatermasken ähnelt.

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