Die unterschiedlichen Selbstzustände, die in der KICK-Anthologie erforscht werden, manifestieren sich in den gesamten Klangpaletten jedes Albums und zeigen ARCA in ihrer subtilsten und zurückhaltendsten Form.
Bei „kick iiii“ befinden wir uns auf wahrhaft verhaltenem Terrain. Eine avantklassische Reise in ruhigere Gefilde, die instrumentale Details und zarte Lyrik über rhythmische Intensität stellt. Tatsächlich ist die Platte weitgehend ohne Perkussion. Selbst in seiner optimistischsten Form erinnert es an die Erhabenheit von Aphex Twin und erinnert uns an die Einflüsse, die Arca’s früheste musikalische Unternehmungen prägten. Die KICK-Anthologie ist eine intergalaktische Eskapade mit gelegentlich heftigen Boxenstopps und „kick iiii“ bedeutet unsere Landung auf einem Planeten, auf dem Frieden möglich ist. In der Ferne hört man praktisch die Vögel zwitschern.
„kick iiii“ sollte ein reines Instrumentalalbum sein, und obwohl es das sicherlich nicht ist, ist es eine relativ ruhige Angelegenheit (im krassen Gegensatz zu seinem gewalttätigen Cover). Oliver Coates verleiht „Esuna“ mit seinem typisch wunderschönen Cello Haltung; „Hija“ nervt mit kindlichen, roboterhaften Stimmen zwischen klirrenden Streichern; Shirley Manson ist angesichts ihres üblichen Stils zurückhaltend, aber dennoch angenehm auf „Alien Inside“. Und „Queer“ mit Planningtorock ist eine einfache Arca-Kollaboration und ein guter Song, wirkt aber auf diesem Album ein wenig unpassend. So weit von der Hektik der vorausgegangen Teile entfernt, ist die treibende Kraft des vierten Teils eine wahre „bloodlust for beauty“ („Whoresong“).
„kick iiii“ steht für eine Betonung der Melodie über dem Rhythmus – in dieser Hinsicht das diametrale Gegenteil von „KicK iii“. Infolgedessen ist der vierte Teil des KICK-Zyklus viel zahmer, weniger experimentell und weniger kompliziert als die drei anderen. Es ist im Vergleich zu seinen Gegenstücken fast hohl und paradoxerweise schwerer zu verstehen, als die hektischeren Vorgänger.
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